Suche Anregungen für Datenerfassungselektronik auf kleinsten Raum

Hallo NG,

für ein Projekt muss ich eine Datenerfassungselektronik designen, die sowohl Kraft als auch Beschleunigung misst. Die Kraft soll mit einer Auflösung von mindestens 13 Bit, die Beschleunigung ebenfals mit mindestens 13 Bit bei jeweils 50 kSamples/Sekunde erfasst werden. Die ganze Messzeit soll ca. 60 s betragen, die Standby-Zeit ungefähr 15 Minuten. Das Problem dabei ist die Grösse. Ich habe nur einen Platz von 12x12x60 mm³. In diesen Raum muss noch eine Batterie oder am besten ein Akku, der entsprechenden Strom liefern kann. Mein ursprüngliches Design verwendet den Flash-Speicher AT45DB161B von Atmel. Aufgrund des hohen Datenaufkommens muss ich 6 Speicher zeitversetzt beschreiben, um auf die Summenabtastfrequenz von 100kHz bei 32 Bit (16 Bit/Kanal -> 3 Bit/Kanal würden dabei verschwendet). Laut Datenblatt würde bei einer Spannung von 2,5 - 3,6 V ein Strom von maximal 210 mA fliessen. Hinzu käme noch der Analogteil mit ungefähr 50 mA bei 5V. Als Kontroller soll der ATmega8 mit ca. 25 mA bei 5V zum Einsatz kommen.

Hier noch einmal als Übersicht: Speicher 210 mA 3,6V Analog 50 mA 5 V Kontroller 25 mA 5 V

Dies entspricht einer Leistung von ca. 1,131 W bei aktiver Messung. Im Standby wären es nur ein Bruchteil der Leistung.

Das grösste Problem liegt nun in der Stromversorgung. Für die Batterie (oder den Akku) haben ich einen Platz von 12x12x20 mm reserviert. Er kann natürlich geringfügig grösser sein; - aber kleiner wäre mir lieber. Bei der Grösse kämen z.B NC-Akkus zum Einsatz, z.B:

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Bei der Spannung von 1,2 V würde mit Hilfe von Step-Up Reglern ein Dauerstrom von ca. 1A benötigt. Ich bezweifel ob dies die Zelle liefern kann. Das Gleiche gilt für den NimH Akku von der Fa. Emmerich:

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In diesem Fall würde ich drei Stück in Serie nehmen. Dadurch würde der Strom nur noch ca. 350 mA betragen. Viel zu viel für die Belastung über 60 Sekunden.

Alternativen wären eine Lithium Batterie:

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Diese Zelle hat 3V. Doch auch hier wäre die Strombelastung zu gross.

Lange Rede kurzer Sinn!

Kennt jemand Akku's bzw. Batterien die für meinen Einsatz geeignet sind? Eventuel Lithium-Ionen mit 3,6V? Ich benötige eine Kapazität von ca. 50 mAh. Wie sehen Beispielsweise die Akkupacks von Notebook-Akkus aus zwecks Kontaktaufnahme mit dem Hersteller wenn die Einzelzellengrösse für mich in Frage kommen sollte? Oder welche Zellen gibt es mit deutlich höheren Spannung, um einen Step-Down-Regler zu verwenden, damit die Stromentnahme entsprechend geringer wird? Kennt jemand Hersteller, die Kundenspezifische Akku's in Kleinserien von ca.

200 Stück liefern?

Welchen Speicher könnte ich alternativ benutzen der entsprechend geringeren Strom benötigt? Unter dem Strich muss dieser Speicher alle 5 Microsekunden ein Byte abspeichern und unbedingt ein SPI-Interface besitzen. Es muss kein Flash sein, weil der Speicher nach der Messung sofort in einem PC-Interface ausgelesen wird. Wie wäre es mit SRAM bei entsprechender Grösse von maximal 10 x 40 mm² und 8 MByte?

Ich bin für JEDE Anregung dankbar, auch wenn es bedeuten würde die eingangs genannten Anforderungen herunter zu schrauben. Ich könnte mir beispielsweise vorstellen nur mit 11 Bit die Beschleunigung zu messen, um damit nur noch ganze 3 Byte abspeichern zu müssen. Die Kraftauflösung von 13 Bit muss dagegen beibehalten werden.Die Folge wäre ein etwas geringerer Strombedarf für den Speicher, weil nicht mehr alle sechs Speicher gleichzeitig beschrieben werden müssten.

Habt vielen Dank im voraus für eure Anregungen und die Geduld beim Lesen meiner Problemstellung.

Gruß

Stephan

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Stephan Scholz
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Hallo!

Probier doch die Daten ein wenig zu kompremieren;

z.B.: nur den ersten Wert komplett abspeichern und für den Rest nur die Differenzwerte zum verhergehenden (4 Bit pro Kanal) => Dynamikeinschränkung aber immer noch volle Auflösung => z.B nur mehr 50kByte/s => 3MByte Speicher.

Oder Daten schnell and PC übermitteln (Infrarot Led oder Laser / Funkstrecke);

SERVUS

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Harald Noack

Warum legst Du das Ding nicht komplett in 3V aus, das geht doch? Eine CR123 o.ä, hat kein Problem mit 250mA, abgesehen davon, daß Du soviel nicht brauchst.

Angesichts des Platzes würde ich mir in der Tat vielleicht überlegen, die Daten lieber irgendwohin zu übertragen. 1.6MBit/s ist mit IR noch relativ einfach zu schaffen, ggfs. sogar mit nem kleinen Videosender.

Glaubst Du nicht, daß Du mit nem 16MByte SRAM einfacher hinkämst? Das Timing der vielen SerialDataFlashs hinzukriegen stelle ich mir schwierig vor.

Es wundert mich grade allerdings selbst, daß laut Datenblatt die SD Flashs so langsam sein sollen. 14ms für einen PageProgram resultiert in gerade mal 37K Schreibdurchsatz. Die größeren sind zwar etwas schneller, aber die kriegt man wohl nicht mehr im SO8. MMCs/SDs schaffen da problemlos 2-3MBit/s. Leider zu groß für Dich. Die in den MMCs/SD verbauten Komponenten gibt es wohl auch einzeln und deutlich kleiner, sog. TriFlashs, aber da dürfte wohl schwer ranzukommen sein.

- Carsten

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Carsten Kurz

Harald Noack schrieb:

Dynamikeinschränkung

Das wäre ein Ansatz, den ich mal durchrechnen werde.

Leider gibt es dazu keine optische Verbindung und bei Funk werde ich Probleme bekommen, da die Elektronik in einem komplett gekapselten Metallgehäuse sitzt, das wiederum indirekt mit Erdpotential verbunden ist.

Danke und Gruss

Stephan

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Stephan Scholz

Wäre mir neu, daß Sensoren diese üppige Genauigkeit haben. Im PC wird dann ohnehin dB angezeigt. Wobei unterhalb -40dB meist der noisefloor ist. Also könnte man die Daten sofort per ROM-Tabelle zusammenkochen ( eventuell interpoliert wenn man Speicher im Controller verwenden will ). Und dann, wie schon vorgeschlagen, DPCM drüberlaufen lassen.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Uwe Hercksen schrieb:

Danke für diese Information.

Aus diesem Grund wird es wohl darauf hinauslaufen einen anderen Speicher zu nehmen. Ein Kompromis wären NAND-Flash's von Samsung mit ihren 20mA Strombedarf. Diese sind zwar ein wenig gross, aber wenn ich die Platine diagonal anordne, bekomme ich den nötigen Platz. Dummerweise haben sie auch ein paralleles Speicherinterface, was die Ansteuerung auch nicht gerade vereinfacht. Aber bitte - vielleicht habt ihr noch die eine andere andere Lösung.

Gruss

Stephan

P.S. Ich finde es einfach toll, wie schnell ihr mit euren Antworten seid.

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Stephan Scholz

Carsten Kurz schrieb:

Die CR123 ist mit ihren 17 mm Durchmesser zu gross. Und Lithium-Zellen werden wohl meistens für Memorybackup benutzt, da sie intern eine Oxidschicht aufbauen die den Leckstrom minimieren, bei hohen Strombelastungen aber entsprechend hohen Innenwiderstand besitzen. Siehe z.B:

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Max.Discharge Current beträgt 1500 mA. Der Standard aber bei 10 mA. Man kann daran schon fühlen, das sie entsprechend für geringe Ströme ausgelegt sind.

Geht nicht wie weiter oben dagelegt.

Welchen würdest du vorschlagen, in anbetracht des nötigen SPI-Interfaces und den Abmessungen? Meine Nachforschungen haben leider zu keinem Ergebnis geführt.

Mich wundert das auch.

Ich werde mich wohl auf NAND-Flashs von Samsung einschiessen. Die brauchen ca. 20 mA. Leider sind sie deutlich grösser und haben ein parallel Interface.

Aber Danke für deine Mühe.

Gruss

Stephan

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Stephan Scholz

Rafael Deliano schrieb:

Für die Kraftmessung wird eine DMS-Vollbrücke mit nachgeschalteten Instrumentenverstärker und Tiefpass benutzt, dessen Grenzfrequenz bei 10 kHz liegt.

Für die Beschleunigung werde ich wahrscheinlich 10 Bit verwenden.

Gruss

Stephan

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Stephan Scholz

Fuer die Stromversorgung mit den hohen Stroemen, kommen m.M. nach nur NiCd oder Bleigelakkus in Frage. Alles andere haelt den hohen Stroemen noch weniger stand. Eventuell sind die NiMh Zellen mittlerweile auch so gut wie die NiCd. Bleigel haette den Vorteil einer hoeheren Spannung pro Zelle. Ich glaube ich habe die auch mal als recht kleine Rundzellen oder prismat. Zellen gesehen. (Farnell?). Naja aber besser ist es, erst gar nicht so grosse Stroeme zu erzeugen. Drum schliesse ich mich dem andren Vorschlag an, alles komplett in 3.3V Technik zu machen. Sollte heutzutage kein Problem mehr darstellen. Auch die DMS-Bruecke kannst du mit 2V betreiben. Das spart Strom. Muss man halt mehr verstaerken, ist fuer die INA* aber imho kein Problem (Der INA118 sollte auch mit +3V noch funktionieren. Dann muss die Brueckenmitte aber auf ca. 2V liegen, damit die CMRR noch klappt; also die Spannung am Brueckenfuss etwas anheben; siehe Diagramm im Datenblatt). Dann benutze auch gleich noch einen Prozessor mit eingebautem ADC. MSP430? MSC1210? oder die 8051er von Analog Devives? Da gibt es ja schon etliche... Ich weiss jetzt nicht, ob die schon bei 14bit angekommen sind. Aber eine so hohe Aufloesung ist bei Kraftmessdosen eh sinnlos, sofern man absolute Genauigkeit haben will. 0.02% sind nur

1/5000; also 12-13bit. Oder ist deine Dose sogar schlechter? Man braucht doch nur so genau wie noetig zu messen. Und die Mechanik gibt das nunmal so vor. Die Beschleunigungssensoren, die ich so kenne haben ja selten eine bessere Linearitaet als 0,5%. Also wuerden sogar schon 8 bit ausreichen ;-).

M.

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Matthias Weingart

Als ich mal eine Batterie aussuchen musste bin ich über eine Aussage gestolpert, wonach die BR-Zellen für Anwendungen geeignet sind, in denen für lange Zeiten geringe Ströme gebraucht werden, während die CR-Zellen durchaus höhere Ströme liefern können.

Ich hab auch eine URL, sie ist aber ziemlich lang.

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73, Mario
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Mario Klebsch						mario@klebsch.de
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Mario Klebsch

DMS Br=FCcke bei 10 kHz mit 13bit. Die musst du mir mal vorf=FChren. Da sollte man schon mal etwas =FCber Bandbreite, Rauschen, Kriechen, Temperatur etc. nachdenken. Wenn man bei 10Hz echte stabile 13bit schafft ist man schon nicht schlecht (vorsichtig formuliert)

Wenns nicht Atmel sein muss, schau dir doch mal den ADSP 2199x =

an. Hat den 20MHz Wandler schon drauf, Speicherinterface etc.. Sehr klein, etc..

Gr=FC=DFe

Markus Greim

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Stephan Scholz wrote:

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greim

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