SD-Karte takten und entklingeln

Hi!

Die MMC/SD-Karten brauchen ja anscheinend jede Menge Takt, sogar wenn CS noch High ist. Hat der Kartencontroller eigentlich eine eigene Takterzeugung, oder lebt der nur vom Takt am SPI? Mir scheint letzteres. Ich hatte bei solchen Warteschleifen bisher immer ne Delay drin (Prozessor schlafen geschickt), anscheinend ist das aber ungünstig. Ohne diese Delay reagiert alles viel schneller (gerade beim Warten nach einem Schreibzyklus).

Nach dem ich mir jetzt einen Minitaststift gebaut habe, konnte ich mir jetzt übrigens mal meine CLK-Leitung ansehen. Das klingelt ja mächtig (ca. 60MHz, aber mein TDS210 hat auch nur 60MHz Bandbreite):

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je an beiden Enden gemessen, mit dem selbstgebauten 10/1 Teiler (am Kabel vor befindet sich nen 9,1M und 10pF Trimmer parallel dazu). Das Verhalten scheint nicht von meinem Kabel kommen (siehe Bild am 1kHz Ausgang des Oszi, der 1kHz- Ausgang da hat aber eine ziemlich flachen Flanke)

Was ist besser, um das wegzukriegen: Widerstand in Reihe oder niederohmigen Widerstand gegen Vcc (an beiden Seiten?), oder gar ne SMD-Ferritperle in Reihe? An der SD-Karte ist der positive Überschwinger sogar noch größer. (Leider ist der SD-Sockel recht weit vom MSP weg.) Ich möchte gern noch mit dem Takt auf 7MHz. (Das läuft zwar jetzt auch, sieht aber noch schlimmer aus.)

M.

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Matthias Weingart
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Rafael Deliano :

Die Leiterbahnen vielleicht 15cm lang, aber immer von einer GND Plane überdeckt. Hab da jetzt einfach mal 100pf gegen Masse gelegt und das damit geheilt:

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(Mhh, die sind ja für mehrere Karten an einem Bus konzipiert und die reden im Datenblatt da auch von 60pF Buslast, wenn mehrere dran sind. Somit sollten

100pF ja kein Problem darstellen!? Übrigens, kennt eigentlich jemand ein Gerät an dem mehr als eine SD-Karte gesteckt werden kann?)

Mit der Originalprobe sah das fast genauso aus. Darum hab ich ja selber was gebastelt. Ausserdem passt meine eigene auch in 0.3er VIA's :-). M.

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Matthias Weingart

Jörg Schneide :

Den ständigen SPI-Takt braucht die Karte anscheinend. Ich hatte zwischen jeder Statusanfrage 1ms Pause eingefügt (warum denn ewig mit den Bussbeinchen wackeln, wenn doch nix passiert?). Und sie brauchte 3ms ehe das Lesepaket bereit stand. Dann hab ich die Delay entfernt und die Karte lieferte quasi sofort aus. Wenn die Karte da irgendwelche Sektoren ummappen muss, dann liefert die eben solange "Busy" bis die Daten da sind und so lange könnte der SPI auch den Takt für den Kartencontroller liefern. Da wartet man dann eben mal 500ms.

M.

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Matthias Weingart

TTL ( 30MHz ) hatte soweit ich mich erinnere

30cm als Hausnummer für maximale unterminierte Länge.

Schlechte Idee: erhöht Stromverbrauch und damit mehr Ripple an den Versorgungspins der ICs. Ich verwende wenns auf z.B. auf Flachbandkabel geht Serienwiderstand im Sender ca. 33 Ohm. Das ist zwar nicht der nominelle Widerstand von bis zu

110 Ohm solcher Kabel. Aber es bremst die Schaltflanken meist ausreichend.

Alles was über/unter Versorgung geht muß von LC kommen. Längstes Stück ist das Kabel zum Tastkopf. Zweitlängstes Stück ist meist der Masseclip vom Tastkopf zur Leiterplatte. Kürzest ist oft die Leiterbahn selbst. In der Reihenfolge würde ich auch die Verdächtigen einsortieren. Vgl. auch den Aufbau von dem Jim Williams mal Foto gemacht hat wo seine Leiterplatte völlig ohne Kabel BNC hat und direkt aufs Oszilloskop montiert wird.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Wuerde mich wundern wenn die einen internen Takt haetten. Bisher habe ich nur maximale externe Werte in Datenblaettern gesehen, z.B. 25MHz bei SanDisk.

9.1M ist fuer so einen Selbstbau zu hoch. Scope-Kabel haben einen wesentlich hoeheren Wellenwiderstand als so ein Koax und sind kapazitaetsarm. Bei solchen handgestrickten Tastkoepfen gehe ich nie ueber 1K, das reicht bei normalen Leiterbahnbreiten an sich immer.

AC-Terminierung: Einige zig pF nehmen, 100ohm in Serie und das dann an die Leitung (nach Masse). Entweder die Impedanz der Leiterbahn ausrechnen und Widerstand passend waehlen oder solange probieren bis es passt. Danach den Kondensator reduzieren bis Klingeln auftaucht, von da zwei E6 Groessen wieder rauf. Ist so aehnlich wie frueher das Einstellen von Vergasern :-)

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo Matthias,

Welches Sorte Kabel befindet sich zwischen Oszi und Teiler? Wenn hier kein spezielles Oszikabel dran ist, sondern normales Koax, dann ist dieses Stück Leitung Quelle des Übels. Richtiges Oszikoax hat als Innenleiter einen Widerstandsdraht, der die Reflexionen verheizt. >Reflexionen gibts aber in dem Fall richtig heftig, weil Osziseitig mit 1 MOhm und Teilerseitig noch hochohmiger abgeschlossen ist. Mach Dir in solch einem Fall mal einen Tastteiler mit 50 Ohm Abschluß (oder eben auch 75 Ohm je nach Kabel). Ich meine in der FAQ steht dazu was drin.

An dem völlig untauglich langsamen 1 kHz-Takt lässt sich natürlich keine Reflexion sehen, weil die relevanten Frequenzen in dem Signal nicht vorhanden sind, also kann auch nix reflektiert werden. Alleine schon die Bereitstellung eines so untauglichen Einstellsignals spricht schon gegen dieses Scope. Das ist ja wirklich peinlich. Sieht ja fast so aus, wie neulich bei einem Studi: hatte keine 74 HCxy sondern nur HCF40xy bekommen, wer kann schon ahnen, dass die so unterschiedlich sein sollen ;-)

Richtiges Messwerkzeug ;-) Was auch schon war: Hast Du direkt am SD-Sockel genügend Abblockkondensatoren dran?

Marte

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Marte Schwarz

Doch, wie Rafael schrieb kommt ein Port Pin dabei ins Schwitzen. Kann auch EMV-maessig etwas Aerger machen. Setze mal einen Widerstand in Serie, in der Groesse der Bahnimpedanz. Die kannst Du hiermit abschaetzen:

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100pF ist was viel, bei 15cm wuerde ich mit 47pF oder noch weniger anfangen. Sieh Dir auch die anderen Leitungen an. Wenn die genauso geroutet sind, dann klingeln sie vermutlich an den Flanken auch so.

Ja, aber das waren Kundengeraete, nicht im Massenmarkt. Da wurde aus Sicherheitsgruenden auf zwei geschrieben, falls eine ausfaellt.

1K in 0603 oder 0805 geht ganz gut. Oder ungewendelter Metallschicht Widerstand in bedrahtet. Das belastet die Leitung nur wenig, fuer rein qualitative Messungen funzt das.
--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Ich mag diese Tek 2xx Scope ueberhaupt nicht (aus anderen Gruenden), aber 1kHz ist auch bei anderen ueblich. Du kannst damit hochfrequente Effekte sehen, weil das 1kHz Signal normalerweise mit zackig steilen Flanken geliefert wird. Haenge mal den Tastkopf dran und drehe die Zeitbasis auf.

Bei ganz edlen Scopes geht die Testfrequenz zusammen mit den Zeitbasis-Schalter rauf, aber das braucht man nur bei analogen Scopes (damit man den Raum nicht abdunkeln muss).

[...]
--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Hi Jörg,

Aber nur dann, wenn die Flanke wirklich zackig kommt. Ich hab den Link jetzt nicht mehr greifbar, aber das sah nicht nach zackig aus, eher nach lahm.

Was aber an sich kein Fehler ist.

Marte

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Marte Schwarz

Hi Jörg,

Der Wellenwiderstand ist eigentlich ziemlich unwichtig. Das Prinzip der Oszileitung lautet: "Eine hinreichend verlustbehaftete Leitung ist immer korrekt abgeschlossen" Der Innenleiter wird aus widerstandsdraht gemacht und dieser möglichst dünn, letzteres reduziert dann auch die Kapazität. Letztere wäre wohl aber weniger das Problem. höchstens bei längeren Leitungen, aber bei den üblichen chronisch zu kurzen Leitungen...

solange er mit seinen Nutzfrequenzen weit genug wegbleiben kann, geht das schon. bei den gewünschten 7 MHz wird es langsam eng gegen die 60 MHz Schwingung. Ein paar Schottky Dioden gegen Versorgung hilft manchmal auch schon.

Marte

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Marte Schwarz

Das lag am selbstgebauten Tastkopf, 9M sind zuviel, das gibt einen satten Tiefpass. Das Kabel hat einige pF und der Scope Eingang auch nochmal.

Wobei das nichtmal der 7704A hier macht, was eines der letzten Higher-End Geraete aus der Aera der analogen Scopes war.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Marte Schwarz schrieb:

Wenn die Flanken steil genug sind, sind da sehrwohl genug hohe Frequenzen drin.

Sich über Studis lustig machen ist schwach. Und wenn du dein ganzes Fachwissen schon vor deinem Studium hattest, bist du echt eine Ausnahme. Die meisten haben Dank der teilweise beschissenen Ausbildung an deutschen Unis auch nach ihrem Studium zu wenig relevantes wissen - und die können da *nichts* dafür.

Viele Grüße, Johannes

--
"Meine Gegenklage gegen dich lautet dann auf bewusste Verlogenheit,
verlästerung von Gott, Bibel und mir und bewusster Blasphemie."
         -- Prophet und Visionär Hans Joss aka HJP in de.sci.physik
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Johannes Bauer

Wobei die HP-10041A hier rund zwei Meter lang sind. Sehr angenehm, weil das analoge Scope aus Platzgruenden ueber 1m vom Loetplatz weg ist. Ging bei mir nicht anders, weil ich fuer viele Prototypen 1m mal 2m nach hinten freie Tischflaeche und Durchladung durch dahinterliegende Schiebetuer brauche. Montag kommt wieder so eine Anlage, die Bandscheiben freuen sich schon :-(

Das geht an sich immer. Diese AC Terminierung kann so ausgelegt sein, dass sie nur bis zur vorhandenen Leiterbahnlaenge wirkt, nicht fuer laengere. Das erledigt der Kondensator. Es spart Sprit :-)

Geht auch, hatten wir frueher die Holzhammermethode genannt. Wobei das Rempler innerhalb Masse und VCC nicht ganz behebt.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Ah..erinnert mich bloss daran niemals so ein billigen neuen Tek zu kaufen falls mein alter analoger mal restlos dahinscheiden sollte weil mich die Kloetzchen blind machen wuerden. :-)

Aber ich sagte doch su sollst terminieren. Haenge mal 100pF+100R an die Clockleitung und messe dann nochmal.

Terminieren! Und 100nF+4.7uF Tantal in die Vesorgung ganz nahe am Sockel der Karte.

Olaf

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Olaf Kaluza

Das ist aber keine Terminierung sondern ein knueppelharter Kurzschluss.

Es gibt z.b Adapter fuer 4xSD auf ATA/SATA. Nicht als Lesegeraet sondern als Ersatz fuer eine Festplatte. Und mein Sharp Zaurus hat einen SD-Slot und einen CF-SD Adapter im CF-Slot. Aber das zaehlt wohl nicht?

Olaf

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Olaf Kaluza

Noe braucht sie nicht. Ich liefere nur Takt wenn ich auch Daten uebertrage.

Olaf

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Olaf Kaluza

[...]

Kann in jungen Jahren schonmal passieren. Man lernt ja immer dazu.

Aehm, sehe ich anders. Jedem steht frei, sich per Hobby echte Praxiskenntnisse anzueignen. Das ist heute finanziell deutlich einfacher als vor 20-30 Jahren. Wir wagten von Sachen wie LTSpice nichtmal zu traeumen, an die Racal-Anlage kam man hoechstens nach Mitternacht dran, also nix Layout. Alles lief damals per Loetkolben und 8MHz Scope ohne Triggerfunktion.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Tantal? Oerks. Fatz ... zischel ... kokel ... *PENG*

--
SCNR, Joerg

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Joerg

Dafür liegt heute die Latte für Anstellung wegen bewiesenem Fachwissen statt passendem Zeugnis entsprechend höher. Das wird sich in etwa ausgleichen. Mein Großvater wurde im zweiten Weltkrieg vom Fronteinsatz verschont, weil man seine kriegswichtige Fähigkeiten anderweitig verwenden wollte -- Er konnte zehn Fingern Schreibmaschine schreiben.

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Kai-Martin Knaak

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