Schaltregler summt

Hallo NG,

eine Frage an die Schaltregler-Experten:

Ich habe ein Netzteil mit dem MC34063 als Step-Down-Regler aufgebaut. Berechnung exakt nach den Vorgaben in AN920 von Onsemi. Die Daten:

- Eingang 18-20V

- Ausgang 5,6V, max. 1A

- MC34063 mit externem PNP-Schalttransistor (BD438)

Das Ergebnis: Auf dem Steckbrett funktioniert das Teil hervorragend und bei einem Wirkungsgrad von 74% dürfte auch fast das Optimum für diese Art Schaltung erreicht sein.

Anschließend habe ich exakt die gleiche Schaltung auf einer Platine aufgebaut. Funktioniert auch, ABER: das Netzteil macht jetzt Geräusche, es summt und pfeift :-(

Der Aufbau auf dem Steckbrett läuft aber völlig geräuschlos.

Die Schaltung ist vollkommen identisch. Ich habe lediglich den Schaltregler, die Schottky-Diode und einige Widerstände durch SMD-Bauformen ersetzt. Wenn ich die Speicherdrossel anfasse oder den Kollektor des Schalttransistors mit dem Finger berühre, verändert sich die Frequenz des Geräusches. Bei der Steckbrett-Variante kann ich überall dranfassen, ohne dass Veränderungen erkennbar sind. Im Leerlauf ist auch die Platinenvariante leise, erst ab einer Last von etwa 100-200mA beginnt's zu pfeifen.

Warum läuft's auf dem Steckbrett ganz leise und auf der Platine nur pfeifend???

Kennt jemand ein solches Problem? Welches Bauteil verursacht das Geräusch?

Irgendwelche Ideen, wie ich die Ursache suchen kann?

Vielen Dank im Voraus Klaus

-- Holtermann Elektronik

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Klaus Holtermann
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Klaus Holtermann schrieb:

[pfeifender Schaltregler]

Die Speicherdrossel natürlich.

Ungeeignetes Layout, meist bei GND.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hi,

Wahrscheinlich schwingt der Regler. Die Geräusche stammen von der Speicherdrossel. Durch das Schwingen des Reglers ändert sich der Strom in der Speicherdrossel im Gleichtakt mit der Schwingfrequenz und die liegt im hörbaren Bereich. Die Windungen auf der Drossel üben durch den sich ändernden Strom sich ändernde Kräfte aufeinander aus und bewegen sich daher mit der Schwingungsfrequenz, das hört man.

Dort ist das System vielleicht gerade noch stabil.

Die Drossel

Ein kleines C (pf- wenige nF) über dem Feedback-Widerstand, ein kleines C (fast beliebig groß, Regler wird halt langsamer) zwischen Feedback(Minus)-Eingang des OPs im IC und dessen Feedback-Ausgang. Alle Eingänge des OPs mit wenigen pF abblocken, 10-100pF.

Michael

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=?ISO-8859-1?Q?Michael_R=FCbig

Hallo Dieter,

Dieter Wiedmann schrieb in im Newsbeitrag: snipped-for-privacy@t-online.de...

die habe ich nun nach MaWins Empfehlung in Lack getaucht und das hat den Effekt etwas gemindert, aber nicht beseitigt. Zeigt aber, dass das Geräusch wohl aus dieser Gegend kommt. Warum aber nicht bei meinem Steckbrettaufbau. Es handelt sich um dieselbe Drossel (ja, dieselbe, nicht nur die gleiche).

Alle stromführenden Leitungen sind möglichst breit ausgeführt. GND führt von allen Bauteilen sternförmig zum Eingangselko. Ct sowie der Feedback-R sind über eigene Leitungen zum GND geführt. Ich glaube, damit habe ich die Designrules weitgehend erfüllt.

Viele Grüße Klaus

-- Holtermann Elektronik

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Klaus Holtermann

Hallo Michael,

Michael Rübig schrieb in im Newsbeitrag: bhicbd$vsbi$ snipped-for-privacy@ID-25310.news.uni-berlin.de...

[Schaltregler mit Geräuschen]

Geräusch?

okay, da habe ich schon was geändert, siehe auch MaWins Vorschlag.

Das werde ich morgen mal ausprobieren - ich melde mich dann wieder.

Viele Grüße Klaus

-- Holtermann Elektronik

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Klaus Holtermann

Hallo MaWin,

MaWin schrieb in im Newsbeitrag:

01c3630d$366f62e0$0100007f@amdk6-300... [Schaltregler mit Geräuschen]

nach AN920 von OnSemi brauche ich ein Lmin von 41µH. Eingesetzt hatte ich

220µH, und die läuft auf dem Steckbrett ja auch problemlos. Ich habe nun auf 100µH verkleinert, bringt aber bei der Geräuschentwicklung gar nix.

Verstehe ich das richtig: Lmin ist die _minimale_ Induktivität - größer darf es doch sein?

genau, Talema-Speicherdrossel 220µH/3A (von Schukat)

Hab' ich gemacht und es bringt eine gewisse Dämpfung, aber es beseitigt den Effekt nicht.

Ist hiermit geschehen - morgen messe ich nochmal mit dem Scope und wenn's neue Erkenntnisse gibt, melde ich mich.

Viele Grüße Klaus

-- Holtermann Elektronik

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Klaus Holtermann

Klaus Holtermann schrieb im Beitrag ...

Im Prinzip jein. Du machst Step-Down. Da dient die Spule nur dazu, zwischen dem Punkt (dem Eingang :-), der abwechselnd an voller Spannung und an keiner Spannung liegt, und dem Punkt, an dem immer die gewuenschte Spannung liegt (dem Ausgang :-), ohne Verluste zu vermitteln.

Die Induktivitaet der Spule bestimmt nur, wie sehr es mit dem Strom in jedem Impuls rauf- und runter geht.

Bei grossen Induktivitaetswerten eben nur langsam, bei kleinen Induktivitaetswerten schnell.

Bei zu kleinen Induktivitaetswerten steigt der Strom waehrend der ON-Zeit zu sehr an, so das der Schalttransistor kaputt geht (wenn nicht eine Ueberstrom-Notabschaltung drin ist. Wenn die drin ist, darf es aber immer noch nicht zu schnell fuer diese sein, die braucht ja auch ne Mikrosekunde oder so).

ABER: Wenn die Induktivitaet zu weit vom berechneten Wert weg ist, stellt sich die Frage, ob die Reglung des Schaltreglers damit zurecht kommt. So gibt es z.B. deutliche Unterschiede zwischen kontinuierlichem Betrieb (Strom faellt in einem Impuls nie auf 0) und diskontinuierlichem Betrieb (Strom faellt in jedem Impuls auf 0). Die Frage ist also, was der Regler-IC macht, wenn der Induktivitaetswert sehr hoch ist. Er kann z.B. die Frequenz aendern, dein Pfeifen.

--
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MaWin

Klaus Holtermann schrieb:

Pin2 und Pin4 des MC34063A getrennt zum Sternpunkt?

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hallo Dieter,

Dieter Wiedmann schrieb in im Newsbeitrag: snipped-for-privacy@t-online.de...

ouups, jetzt hast Du mich erwischt - an der Stelle ist das Layout wohl doch eher suboptimal.

Werd' ich ändern. Danke

Gruß Klaus

-- Holtermann Elektronik

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Klaus Holtermann

Hallo MaWin,

MaWin schrieb in im Newsbeitrag:

01c3636e$12889840$0100007f@amdk6-300... [Funktion der Speicherdrossel bei Step-Down-Regler]

das hast Du super erklärt, vielen Dank!

Messung mit dem Scope ergab tatsächlich, dass der Regler Impulse auslässt und somit auf wesentlich niedrigerer Frequenz arbeitet. Ich habe jetzt die Spule verkleinert, außerdem lackiert und zusätzlich 47pF an den Feedback-R gelegt (nach Vorschlag von Michael).

Jetzt läuft das Netzteil schon wesentlich besser und auch deutlich leiser. Noch ein bisschen Finetuning, dann wird's optimal.

Herzlichen Dank, auch an die anderen, die an diesem Thread beteiligt waren.

Viele Grüße Klaus

-- Holtermann Elektronik

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Klaus Holtermann

MaWin schrieb:

Die nützen ihm nur eingeschränkt, er verwendet ja einen externen PNP-Switch, also nach Bild-11b im Datenblatt. Wo man den Sternpunkt sinnvollerweise setzt hängt ja auch noch vom Gesamtdesign ab. Aber an anderer Stelle schrieb Klaus, dass er die Speicherdrossel deutlich überdimensioniert hat, das ist gerade beim MC34063A nicht empfehlenswert. Auch beim Glättungselko sollte man sich an die Empfehlung aus der App-Note halten.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Dieter Wiedmann schrieb im Beitrag ...

Stimmt. Na ja, Pech.

--
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MaWin

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