Lötstation: Digital oder analog?

Hallo NG,

ob ich eine digital oder analog geregelte nehmen soll.

Zum Hersteller: Entweder ERSA oder Weller (Momentan habe ich die ERSA RDS80 ins Auge

einen oder anderen Hersteller?

Zur Leistung: Reichen 60W aus oder sollte man gleich besser auf 80W gehen?

Danke!

Matthias

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Matthias Baur
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Matthias Baur schrieb im Beitrag ...

Analog messen tun beide (per Thermoelement oder sonstigem analogen Temperatursensor).

Digital schalten tun beide (Heizung an/aus), ob per Phasenanschnitt oder Zweipunktreglung ist bei der Traegheit der Loetkolben egal.

Die Einstellung der Temperatur ist auch per Poti, also analog.

Sogar die Regelung ist (zumindest Ersa Digital 80) bei beiden analog, es wird die analoge Temperatur-IST-Spannung per OpAmp verglichen mit einer analogen SOLL-Spannung.

Temperaturspannung in Ziffern anzeigt.

Wenn aber die Anzeige auf 300 steht, heisst das noch lange nicht, das die Spitze auch 300 GradC heiss ist. Es heisst bloss, das der A/D-Wandler eine Temperaturspannung bekommen hat, bei der er 300 anzeigt. Inwieweit das was mit 300 GradC zu tun hat, liegt an der Kalibrierung.

Obwohl das Poti beim analogen auch nicht unbedingt zur Skala passt, und dort wird nichts mehr kalibriert.

Ich schaetze Ersa.

Bei Temperaturreglung schadet mehr Leistung nicht, warum die aber so deutlich teurer ist, ist unklar.

--
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MaWin

Aus Sicht der Lötstelle: Völlig egal.

Aus Sicht des Lötenden: Wer eine dreistellige Siebensegmentanzeige haben möchte, um die Temperatur überwachen zu können - warum nicht, ich habe sowas auch hier, netter Komfort, aber nicht unverzichtbar.

Meines Wissens nicht.

Wenn Du viel Bleche (Weisblechgehäuse o.ä.) oder ähnliches löten willst, sind 80 Watt nicht zuviel. Für Lötstellen auf Leiterplatten sind schon 50 Watt voll aureichend. Wer - wie ich - viel SMD lötet und nur selten mal TO220-Kühlfahnen auf Leiterplatten lötet, der kommt auch problemlos mit einem 25-Watt- Kolben aus. Dieser hat den Vorteil, schön leicht und handlich zu sein, daher bevorzuge ich diesen (sowohl im Hobby als auch auf der Arbeit).

Wichtig und gern vergessen ist die Wahl der richtigen Lötspitze: Möglichst kurz, damit beim Löten der Temperaturabfall zwischen Lötkolben und Lötspitze nicht zu groß wird und der Lötkolben genügend schnell Leistung nachschieben kann, wenn viele Lötstellen hintereinander gelötet werden. Geeignet als Lötspitze sowohl für konventionelle als auch SMD- Lötungen ist eine runde Lötspitze mit ca. 1 mm Durchmesser an der Spitze. Aber das ist auch eine Frage, mit was man besser zurecht kommt.

Außerdem - beliebter Fehler von nachlässigen Lötern - macht es gar keinen Sinn, eine geregelte Lötstation zu haben und diese dann auf Vollanschlag zu drehen, "weil es dann besser lötet". Das Gegenteil ist nämlich der Fall: Oberhalb ca. 350 Grad verzundert die Lötspitze sehr schnell und nimmt dann nur unwillig Lötzinn an. Viele stellen dann eben eine noch höhere Temperatur ein, was kurzzeitig hilft - bis die Zunderschicht dann noch dicker geworden ist. Habe schon bei vielen Lötkolben ein trauriges Dauerdasein bei 450 Grad gesehen! Ich bevorzuge 340 Grad (Standardlötungen, bedrahtet und SMD), bis hin zu 400 Grad (nur kurzzeitig, zum Auslöten, TO220-Fahnen auf Leiter- platten löten, oder Bleche löten).

Thomas.

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Thomas Rehm

Du sprichst Wahres.

Allerdings soll es auch Lötkolben geben, deren Regelung für z.B. SMD nicht wirklich taugt.

Weil einem die Lötspitze trotz richtiger Temperatur bei Kontakt mit einem Pad, welches über Vias auf Masse liegt (jetzt bitte nicht mit Wärmefallen kommen, die will man häufig nicht, besonders wenn es schnell oder HF-mäßig wird) unverzüglich einfriert, dann kann dies schon zu Flüchen über die !#%?/! (zensiert) Regelung führen. Dies gilt besonders, wenn der depp(piep, zensiert) Temperaturfühler nicht hinreichend gut die wirkliche Temperatur an der dünnen Spitze fühlt oder das Heizelement nicht schnell genug "Dampf" bekommt, weil die Regelung extraträge dimensioniert ist, damit sie ja nicht überschießt.

In der Hinsicht gibt es erhebliche Unterschiede zwischen Primitivregelungen und gut durchdachten Digitalregelungen.

Der Knackpunkt ist nämlich: Dreht man die Temperatur hoch, dann lötet es zwar, aber man kann garnicht so schnell hinschauen, wie das fragliche Bauteil degradiert wird oder sich ganz verabschiedet, das gilt besonders für 0,x um IC's, GaAs und SiGe ...

Gruß Oliver

P.s.: der hiermit mal nach gemachten Lötstations-Erfahrungen nachfragt, und zwar nicht mit Lochraster auf Hartpappe, sondern eben Fine Pitch SMD auf Multilayer ohne Wärmefallen.

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

Nicht die Leistung ist teuer, sondern deren schnelle und vorallem richtige Kontrolle. Und ja, man will die Leistung ...

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

Ich habe eine ganz "normale" Lötstation, mit Poti. Es ist eine ERSA Analog 60 und ich bin mit ihr sehr zufrieden. Sie funktioniert, und das sehr gut. Wichtig ist auch, dass es ein großes Sortiment an Lötspitzen gibt.

"Matthias Baur" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@posting.google.com...

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Oliver

Das hat nicht nur mit der Regelung zu tun, auch mit der dafür geeigneten Spitze (möglichst kurz, möglichst dick), um die Leistung von der Heizung möglichst ohne großen Temperaturabfall und mit möglichst kurzen Wegen an die Lötstelle heran zu bekommen.

Es soll (ziemlich teure) Lötkolben geben, wo die Heizung in der Lötspitze selbst sitzt und die eine sehr geringe thermische Masse haben. Diese Lötkolben regeln extrem schnell nach und können auch mit erheblich geringerer Temperatur gefahren werden als übliche "Lötkloben", da der Temperaturgradient zwischen Heizelement und Lötstelle sehr klein ausfällt (und Lötzinn bekanntlich schon ab ca. 180 Grad Celsius schmilzt). - Leider habe ich die Hersteller- Firma vergessen.

Thomas.

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Thomas Rehm

Oliver:

Volker Neurath:

Ich weiß nicht, was ihr für Probleme hat. Ich komme mit höchstens zwei oder drei verschiedenen Spitzen aus - und wenn ich die bei Reichelt oder Conrad bekomme, dann ist gut.

Thomas.

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Thomas Rehm

Volker Neurath schrieb:

Viel wichtiger finde ich, daß man die Dinger auch nach vielen Jahren noch ohne große Probleme bekommt.

Zumindest ein kleines Sortiment für Magnastat bekommt man wirklich in jedem Fachgeschäft. Ansonsten reicht mir für den Privatbedarf, was Reichelt führt.

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Wolfgang Hauser

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