Oszi: Wieviel Bandbreite braucht der Mensch?

Sorry wg. einem weiteren DSO-Thread.

Wir sind in der glücklichen Lage, uns endlich wieder einmal ein "anständiges" Oszi für das Labor leisten zu können.

Wie zu erwarten gab es heftige Bandbreite-versus-Preis Diskussionen. Wie schon hier erwähnt, sollte man nicht wegen einiger Preisprozente an der Bandbreite "sparen". Aber wo hört das nach oben hin auf? Unsere Anwendung: Gepulste Laser, tiefe Reprate um 10 Hz, kurze Pulse um 20 ns. Andererseits ist kein Detektor schneller als 1 ns Anstiegszeit (naja, einer 0.7 ns, aber was nach einigen Metern Kabel RG-59 Dünnlitze übrig bleibt, ist nicht 0.7 ns). Zwei Geräte kommen in Frage: a) 350 MHz, 2.5 GS/s, 1 ns b) 500 MHz, 5.0 GS/s, 0.75 ns

Letzteres sieht schon chic aus, auf dem Papier. Aber braucht man das wirklich? Für die Preisdifferenz kriegt man ja locker ein "normales" DSO nachgeschmissen ;-)

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach
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Hallo!

wir auf der uni haben das "TDS6000 Series Digital Storage Oscilloscopes" von Tektronix als unser bestes modell;

die zusätze wie aktive tastköpfe und so sind auch sau teuer aber ein gutes gerät kann nicht schaden;

z.B.: hat mann eine digitalschaltung die mit 74Fxx voll ausreizt und man möchte schauem wie groß das übersprechen ist bei der 7. oberwelle und man ist in ghz-bereich

das mit abtastrate/10 ist bandbreite vergiss lieber ist eher 20 um schöne signale zu haben => 1gsample ist für 50mhz gut wenn man auch mal das fft-modul verwenden will

die triggerfunktionen von oben genanntem sind genial

teure oszis kann man für gewöhnlich ausborgen und ausprobieren bevor man es kauft (wir hatten unsere 14 Tage zum rumspielen)

sonst gibt es auch genug anbieter von GEBRAUCHTE laborgeräten; da kann man zum teil ganz schön was sparen, denn ein paar kratzer schaden einem oszi doch nicht

SERVUS

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Harald Noack

"Schöne Signale" braucht ein erfahrener Techniker nicht. Wenn man die Tücken und Grenzen seines Messgerätes kennt, kann man recht nah an die Grenzen der Messtechnik gehen, bevor man zur viel zitierten Kristallkugel greifen muss. ;-)

So ein FFT-Zusatz ist ganz anderen Einschränkungen unterworfen. Einer FFT traue ich durchaus bis zur oberen Grenzfrequenz des Y-Verstärkers und darüber hinaus. Kritischer ist es, wenn in großen Zeitbereichen auch die Abtastrate entsprechend geringer ist - dann hilft der Frequenzgang des Y-Verstärkers nicht mehr, Aliasing zu verhindern und plötzlich sieht man (scheinbar) niedrige Frequenzanteile, die aber eigentlich bei sehr viel höheren Frequenzen vorliegen. - "FFT-Zusätze" bei Scopes sind also gerade bei niedrigen Frequenzen eher unbrauchbar, wenn Signale außerhalb des darstellbaren Bereichs vorhanden sind.

Ja, einer der größten Vorteile digitaler Scopes, wird gerne vergessen.

Thomas.

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Thomas Rehm

Thomas Rehm schrieb im Beitrag ...

Klar: Ich erwarte einen Peak, ich sehe eine Delle, das wird mein erwarteter Peak sein. So sind schon viele Experimente erfolgreich durchgefuehrt worden....

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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
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MaWin

Aber MaWin, ich meinte doch Signale, die man sich _diesseits_ der Plausibilitätsgrenze vorzustellen hat! :-))

Thomas.

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Thomas Rehm

Hallo Rolf.

Fein! Ich hab meins hier in der Firma für 50 Euronen vom Flohmarkt. Ein ca. 30 jahre altes "Tech" bis 20 Mhz. Klar, wie haben auch ein moderneres Tektronix TDS 224, und ein nur wenig älteres Hameg, aber die machen mir unter bestimmten Voraussetzungen Probleme. Ich arbeite an Funkenquellen, und der Hochspannungszündimpuls bringt den geräteinternen Rechner gerne zum Absturz, oder wirbelt das Menue durcheinander.

Es ist interessant, das einige Geräte von Mess-Signalen, die Sie, passender Tastkopf vorausgesetzt, darstellen können, beinflusst werden. Natürlich schneidet mir der alte Tech nach oben viel ab, aber meine wesentlichen Informationen habe ich, wenn ich bis 2-5 us "schätzen" kann. :-)

Das nächste Mal winken wir den Vertrieb von denen ran und fragen die, was ein Gerät kostet, das nicht nach jeder Messung neu booten muss. :-)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus

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Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression.

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Bernd Wiebus

Bandbreite allein ist sicher nicht ausreichend als Entscheidungskriterium.

Wie sieht mit Speichertiefe aus? Zeitliche Auflösung?

Da Geräte in der Preisklasse nicht jeden Tag von den "Üblichen Vedächtigen" verkauft werden (LeCroy, Tek, agilent) -- all diese Firmen stellen "gerne" mal für 2-3 wochen eines ihrer Scopes zur Verfügung.

Fazit: Anrufen, Vertriebler nerven, Teststellung anfordern.

Dann ist auch leichter, vor dem Mangement den Preis zu rechtfertigen.

HTH, Andreas

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TekMan

Aber Thomas, jenseits des plausi-limits sagt mir meine intuition, wie das signal auszusehen hat ;-)

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mfg horst-dieter

antworten bitte in die rubrik.
anschreiben auf diese adresse gehen wg. spam ins nirvana/dev0.sorry
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Horst-D. Winzler

Meine erfahrungen sagen mir, das es nicht das messsignal ist, das die messelektronik irritiert. Es ist mit sicherheit das elegtromagn. feld, deiner funkenquelle. Siehe auch EMV. Seit ähnlichen "erfahrungen" habe ich eine aversion gegen messgeräte in kunststoffgehäuse. BTW die erfahrung hat mich 1100DM gekostet. Sowas vergißt man nicht ;-)

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mfg horst-dieter

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Horst-D. Winzler

Da, wo das Geld nicht mehr reicht :)?

Das kannst nur Du selbst entscheiden. Die Technik schreitet halt immer weiter und irgendwann wird man dann an dem Punkt ankommen, wo die Bandbreite nicht mehr reicht.

Von daher muß man halt überlegen, was man heute braucht und wieviel man in die Zukunft investieren will. Bei Digital- signalen solltest Du mind. eine 10fache Überabtastung einplanen (2,5 GS/s reichen also eigentlich eher nur für

250 MHz).

Aber nicht nur die Bandbreite ist wichtig: viel wichtiger kann z.B. auch die Speichertiefe sein. Die typ. 1-10 kSamples sind halt nicht gerade viel.

cu, Marco

--
S: Minolta: Winkelsucher (VN), VC-9

E-Mail: mb-news-blinuxhaven.de
Deutsches Linux HOWTO Projekt: http://www.linuxhaven.de
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Marco Budde

Touché! :-)

Und trotzdem, ihr Spötter, beharre ich darauf, dass man mit etwas Erfahrung bei der Interpretation von Signalen weiterkommt als ohne.

Thomas.

PS: Horst, sorry für die eMail, war ein Versehen.

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Thomas Rehm

Hallo!

das ist aber bei allem so übung macht den meister

und einen anfänger lasse ich auch nur an ein 20mhz hameg den da ist es wurscht wenn er was hinmacht

SERVUS!

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Harald Noack

2M bei 4 Kanal. 0.2 resp. 0.4 ns.

Ja, da sind wir ja schon durch. Wie gesagt, die beiden oben stehenden Geräte kommen in Frage. Meine Frage war ganz konkret, ob Gerät b) nicht Overkill bei unseren Signalen ist. Das typische Signal sieht wie eine 10 ns lange Sinushalbwelle aus. Ein einfacheres 100MHz-1GS/s Gerät geht eigentlich gerade so leidlich, ist aber am Anschlag. 350MHz-2.5GHz gibt da schon einen deutlichen Abstand. Auch denk ich, dass die Leute, die damit dann rumhantieren werden, nicht allzuviel von der Welt jenseits 100MHz kennen, um vernünftig was mit Super- geräten anzufangen...

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Sach doch gleich, das du zu denen gehörst, die sich eine reale schaltung ansehen und sogleich die signalform auf ihrem inneren schirmbild haben ;-))

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mfg horst-dieter

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Horst-D. Winzler

Und auf Knopfdruck sehe ich auch gleich das Spektrum vor mir. Nur die "innere" Darstellung des Smith-Charts ist leider unangenehm verschwommen oder sogar irreführend, keine echte Hilfe nicht! ;-)

Thomas.

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Thomas Rehm

...snipp..

..snipp..

Ja Rolf, daß macht die Sache klarer:

Der Test bei Dir im Labor hat ja nun ergeben, daß 350 MHz vollauf genügen.

Alle anderen Parameter genügen auch für die gestellte Aufgabe.

IMHO rate ich zu dem 350 MHz Gerät. Denn auc hIhr/Du habt ein Budget, daß man nicht überfordern sollte, oder? :)

HTH, Andreas

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TekMan

Harald Noack schrieb:

s

Hallo,

nun mach mal Hameg nicht so schlecht, 20 Millihertz Oszis bauen die=20 nicht. ;-)

Bye

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Uwe Hercksen

Und bei mir macht sich mit dem alter noch die immer kürzer werdende innere nachleuchtdauer bemerkbar. Ganz abgesehen von der kurzsichtigkeit Es ist schon ein kreuz mit den inneren sichten/ansichten... ;-)

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mfg horst-dieter

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Horst-D. Winzler

Auch da ist es traurig, wenn einer aus reiner Denkfaulheit das Scope abschiesst. Ich "verleih" nicht mal mehr 20 Euro- multimeter an Gastwissenschaftler, Praktikanden usw.

Schafft allerdings auch Arbeitsplätze und neue Firmen. Als hier ein grosser Detektor für's CERN zusammengesetzt wurde, Namen vergessen, hatte 180 t Uranplatten ;-], hat Tek eine Reparatur-Tochterfirma ausgegliedert, welche im Wesentlichen den ersten FET in den Oszis ausgetauscht hat :-). Die "Gastwissenschaftler aus dem Asiatischen Raum" hatten nie so ganz kapiert, dass das Signal zwar nur wenige mV gross ist, aber auf einigen kV DC drauf liegt... Wie war das mit den FET's? Die Gate-Schaltung und die Gate-nicht-mehr-Schaltung.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Hallo Andreas. Besten Dank an dich und alle, die einen Diskussions- beitrag geleistet haben. Du hast recht, zuletzt läuft es trauriger- weise immer auf eine Budgetdiskussion raus. Im Fall der zwei Oszis ist es eben noch komplizierter, da das bessere momentan in einer Sonderaktion mit massiv Rabatt erhältlich ist. Dadurch ist es allerdings auch erst in Frage gekommen... Aber trotzdem ist der Aufpreis dermassen happig, dass ich wohl meine persönlichen Präferenzen hinten anstellen werde :-(. Falls ich wirklich mal mit HF[tm] konfrontiert werde, kann ich mir hier leihweise eh ein richtiges Scope ausleihen, hoff ich wenigstens.

Die Geldverteilung in der Forschung werd ich eh nie kapieren. Wenn ich so sehe, was an praktisch neuwertigem Material direkt in der Tonne landet, da kommen mir die Tränen. Insbesondere wenn die Kombination Physiker+Amerikaner zusammenkommt, versteh ich manchmal die Welt nicht mehr. Da ist mein Jahresbudget nichts mehr im Vergleich was die wegwerfen. Naja, so hab ich wenigstens zuhause neueres BNC-Material als im Labor..

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

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