Lueftersteuerung in Dunstabzugshaube

Hallole,

heute habe ich mal ein wirklich praktisches Problemchen: Seit einiger Zeit läßt sich der Lüfter unserer Dunstabzugshause nicht mehr regulieren: Er heulte nur noch in einer Geschwindigkeit, nämlich mit voller Geschwindigkeit - egal in welcher Stellung der Regler steht. Seit einigen Tagen heult er überhaupt nicht mehr sondern brummt nur noch. Also mußte etwas geschehen. Die Demontage der integrierten Dunstabzugshaube war ziemlich zeitaufwendig. Danach konnte ich aber auch auf die Elektronik im Bedienfeld zugreifen. Da ein Teil der Platine angeschwärzt war und auch deswegen ein elektronischer Defekt zu vermuten war, habe ich die Schaltung, so gut es ging aufgenommen. Da sie etwas kompliziert ausschaut verzichte ich auf ASCII-Gekritzel sondern habe sie unter

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eingestellt. Ich nehme an, daß die Schaltung um den TLC336 (ein Datenblatt habe ich nirgends gefunden, aber die Angabe, daß es ein 600V/3A-Triac sein soll) einen 230V-Motorregler darstellen soll. Das Bauteil "DB3" kann ich nicht identifizieren - es sieht aus wie eine 0,4W-Z-Diode in blau ohne Markierung; die einzige Aufschrift ist eben "DB3". Um NE555 ist offenbar ein Timer für die Nachlaufzeit von ca. 5 Minuten aufgebaut. Mit Taster T3 wird der Timer aktiviert; er wirkt natürlich nur, wenn S2 in Stellung "aus" ist: S2 ist mit dem für die Drehzahl des Lüfters zuständigen Potis P1 derart mechanisch gekoppelt, daß beim Linksanschlag des Potis der Schalter auf "aus" steht. Die Platine ist, wie gesagt, etwas geschwärzt - und zwar um die vermutliche Z-Diode links oben und die beiden 1N4004 herum. Allerdings sind diese Teile in Ordnung: Mit dem Multimeter zeigt sich in Durchlaßrichtung der übliche Spannungsabfall und in Sperreichtung sperren sie. Auch optisch deutet - außer der Schwärzung der Platine - nichts auf einen Defekt hin; kein Bauteil wirkt in irgendeiner Form angegriffen. Die Eingangsschaltung kann ich nicht nachvollziehen - aber da scheint kein Defekt vorzuliegen, denn über den linken 470u-Elko messe ich ca.

12V DC. Auch die Timer-Schaltung fusioniert prinzipiell (s.u.). Ich habe zunächst den Lüftermotor abgeklemmt und testweise eine normale Bohrmaschine angeklemmt. Hier tritt der vorherige Zustand (bevor der Lüftermotor den Geist aufgab) auf: Die Maschine läuft mit voller Drehzahl, egal wie das Poti steht. Auf Linksanschlag, also mit umgeschaltetem S2, ist Ruhe. Ein Druck auf S3 aktiviert den Timer und die Bohrmaschine dreht ca. 5 Minuten lang mit voller Geschwindigkeit. Ergo muß die Eingangsschaltung trotz Schwärzung der Platine wohl o.k. sein, denn andernfalls würde ja der Timer nicht fusionieren. Aber woran kann es liegen, daß sich die Drehzahl nicht mehr einstellen läßt? Wie gesagt: Optisch sieht nicht angegriffen aus, so daß ich nur auf gut Glück Bauteile austauschen könnte (was wegen der erforderlichen Spannungsfestigkeit nicht so einfach ist, da ich solche Teile natürlich nicht herumliegen habe). Insbesondere der Triac und das Teil "DB3" machen optisch einen völlig gesunden Eindruck - und wenn der Triac defekt wäre, würde doch entweder überhaupt nichts mehr laufen oder der Motor immer mit voller Geschwindigkeit drehen.

Beste Grüße

Dr. Michael König

--
    RA Dr. M. Michael König * Anwaltskanzlei Dr. König & Coll.
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RA Dr.M.Michael König
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"RA Dr.M.Michael König" schrieb:

08/15-Diac, und der ist wohl auch defekt.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Am Sun, 16 Nov 2003 14:44:47 +0100 schrieb RA Dr.M.Michael König:

Das riecht nach einem Gleichrichteffekt.

'DB3' ist ganz offensichtlich ein DIAC. Es funktioniert prinzipiell wie eine bidirektionale Z-Diode mit einer 'Z-Spannung' von i.A. 30V.

Ein Diac wirst du mit dem Multimeter nicht pruefen koennen. Wenn doch, ist es kaputt, oder dein Multimeter prueft Diodenstrecken mit mehr als

30V.

Eine Bohrmaschine enthaelt einen Reihenschluss- (vulgo: Universal-) Motor, der mit Gleich- und Wechselspannung funktioniert. Der Luefter dagegen enthaelt mit Sicherheit _keinen_ Universalmotor und wird den Anschluss von Gleichspannung schnell sehr uebel nehmen. Der Test mit der Bohrmaschine ist also nicht optimal.

Es gibt mehr Fehlerbilder bei Halbleitern als 'geht immer' oder 'geht nie'. 'Halb kaputt' ist manchmal schwer zu diagnostizieren.

Auch Potis gehen gern kaputt, insbesondere in schmutziger Umgebung, bei gelegentlich hoeherer Spannung und nach laengerem Gebrauch.

Gruss Michael

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Michael Linnemann

RA Dr.M.Michael König meinte am 16.11.03 zum Thema "Lueftersteuerung in Dunstabzugshaube":

Tja, dann hat sich zu dem Defekt des Diacs auch noch ein Schaden am Lüftermotor eingestellt: Entweder Anlaufkondensator, Wicklungsschaden, kapitaler Lagerschaden oder -bei dem Einsatzort- einfach "festgesifft".

-jha- id 0x8fce1185 at the usual places.

--
BILD lügt
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Johann H. Addicks

Michael Linnemann schrieb:

Aber nein, Z-Dioden zünden nicht, Diacs schon.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Michael Linnemann schrieb:

...

Genau! Siehe

HTH,

Reinhard

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Reinhard Zwirner

Am Sun, 16 Nov 2003 16:25:09 +0100 schrieb Dieter Wiedmann:

Das ist natuerlich vollkommen richtig - meine Beschreibung ist also bestenfalls oberflaechlich zu nennen.

Am Ergebnis bei einer 'Ueberpruefung' mit dem Diodentester aendert das nichts: es sollte in beide Richtungen keinen 'Durchgang' haben.

Gruss Michael

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Michael Linnemann

Der im Plan eingezeichnete Triac könnte/dürfte defekt sein.

Der Motor könnte durch den langen Lauf unter Volllast mittlerweile auch defekt sein. Hast du ihn mal ohne Elektronik direkt an 230V getestet?

Die Schaltung ist eine Phasenanschnittssteuerung die der Geschwindigkeitsregulierung des Motors der Dunstabzugshaube dient. Groß gesagt, läd sich der Kondensator des RC- Gliedes aus P1 und dem Kondensator

150n 100V bei jeder Halbwelle der Spannung auf die Zündspannung von dem Diac DB3 auf, der Diac DB3 gibt die Zündspannung auf den Triac und der Triac zündet.

Die Schaltung um die beiden Dioden 1N4004 scheint die Spannungsversorgung für die Nachlaufsteuerung zu sein.

Wie gesagt, ich denke der Triac hat den Geist aufgegeben, auch wenn man es ihm nicht ansieht. Ich hatte vor einigen Wochen auch einen defekten Triac, dem man nicht ansah, dass der defekt ist. Das testen des Triacs ist sehr schwierig, am besten einfach ersetzen. Es muß nicht genau der TLC336 sein, es reicht ein Triac mit mindestens 600V und 3A.

mfg, Markus

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Markus Haastert

Hallo Herr Dr. Michael König, wie teilweise schon aus den anderen Postings hervorging, kommen da nur vier Bauelemente in Frage: Der Triac, der Diac"DB3", das Poti und der daran angeschlossene Kondensator. Das Poti und den Kondensator kann man prüfen, den Triac und den Diac nur schwer. Deshalb ist es das einfachste, sie einfach auszutauschen, zumal sie recht billig sind(selbst bei Conrad!) für den Diac kann man jeden beliebigen Typ nehmen; der Triac muss mindes- tens die angegebenen Daten haben. Gruss Harald Wilhelms

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Harald Wilhelms

Hallo!

Das könnte möglich sein, dass der triac abgeraucht ist. Wenn ein triac ein mal über Kopf gezündet hat ist er meist niederohmig - was deinen Beschreibungen treffend sein könnte. Das über Kopf zünden entsteht wenn eine zu hohe Spannung anliegt, dann solltest Du die beiden Kondensatoren die parallel zum Triac sind gleich mit überprüfen. Die sind nämlich gegen die Spannungsspitzen der Gegeninduktionen des motors.

Du kannst den triac ganz einfach testen wenn du ihn ausbaust und eine kleine Prüfschaltung dranklemmst. Wenn du nicht weist wie, dann frag einfach nochmal!

MfG Florian

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florian

DB3(ST)=EF900(bei reichelt)=BR100(philips) Martin "Dieter Wiedmann" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@t-online.de...

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Martin Schönegg

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