Leiterbahnbreiten bei hohen Stroemen

Hallo Leute,

Da aus Deutschland viel guter Maschinenbau und schnittige Autos kommen, gehe ich mal davon aus, dass einige von Euch auch Leiterplatten fuer den Bereich "Kawumm" entwickeln. Mit anderen Worten, dort wo z.B. 16A oder

25A ueber die Platine muessen. In meinem Fall ist es meist Netzspannung mit 20A Absicherung.

Also, fuer 10C Temperaturerhoehung und 20A Strom kommen die ueblichen Leiterbahnrechner etwa auf 10mm Bahnbreite fuer 2oz Kupfer, Aussenlage, gut belueftet. Nun habe ich oft deutlich weniger gesehen und es entbrennen regelmaessig Diskussionen a la "ist doch Overkill". Wie sieht das bei Euch aus?

Hier ist ein Beispiel so einer Rechenroutine:

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Gruesse, Joerg

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Joerg
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Das ist doch ganz einfach, du mußt nur eine größere Temperaturerhöhung zulassen, 10° ist doch garnix. Die auf solchen Leiterplatten verbaute Leistungselektronik wird doch typischerweise auch sehr viel wärmer als

10° über ambient.

Nimm z.B. 40°. Selbst in der Wüste kommt die Leiterbahn dann nur auf

90°C. Das kann die ab, auch über sehr lange Zeit.

Noch anders sieht das aus, wenn die Elektronik ohnehin aktiv gekühlt werden muß. Bei Zwangsbelüftung können natürlich auch die Leiterbahnen sehr viel mehr Wärme loswerden als bei reiner Konvektionskühlung, von der die üblichen PCB-Rechner ausgehen.

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Heiko Nocon

Vorsichtig müsste man nur sein, wenn auch noch die Halbleiter Wärme in großem Stil über die Kupferbahnen abführen, dann kann die Temperatur dann ja noch weiter steigen.

Nebenbei: 2oz entspricht 70um ?

Hanno

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Hanno

Hanno schrieb:

Ja.

MFG Falk

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Falk Brunner

Falk Brunner schrieb:

Unzen pro Quadratfuß als Leiterbahndicke? Da kann man ja echt froh sein, daß die Spannung nicht in 32stel Edison angegeben wird ;-)

Falk

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Falk Willberg

Joerg schrieb:

Hallo,

es ist halt auch ein Unterschied ob das die einzige Leiterbahn mit viel Strom weit und breit ist, oder ob da viele benachbarte gleichzeitig mit solchen Strömen belastet werden. Auch ob es eine kurze oder lange Leiterbahn ist sollte eine Rolle spielen. Temperaturberechnungen sind halt sehr komplex.

Bye

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Uwe Hercksen

Selbst dabei kommt man noch auf fast 6mm, wobei man oft duennere Leiterbahnen sieht. So ab 100C faengt bei mir der Mulmigkeitsbereich an.

Meist ist nichts mit Zwangskuehlung, aber dank Schaltreglertechnik wird sonst nichts gross warm.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Ist aber eine alteingefuehrte Groesse, die ich sogar in Europa hoerte. "Is that two ounce copper or one ounce?" Besser als nach jedem zweiten Nobelpreis die Einheit fuer den Druck aendern. Torr, Millibar, Pascal, whatever ... was ist denn aktuell so dran?

Gleich muss ich nochmal 2-3 Pfund in die Autoreifen pumpen und die 12 Unzen Kaffee sind auch schon weg :-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Es sind meist zwei, eine fuer Phase und die andere fuer den Nulleiter.

5-10cm sind auch normal. Bei DC-Versorgungen und dergleichen ist alles weniger problematisch, weil man nur einen Leiter hat und gleich darunter eine volle und kuehlende Ground Plane zur Rueckfuehrung. Darf bei Netz i.d.R. nicht sein.
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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Ich wüsste nicht, warum wir das noch einmal ändern sollten. Wir sind schließlich aus der Steinzeit der Maßeinheiten raus und haben mit dem SI-System ein vernünftiges und vor allem kohärentes Einheitensystem.

Wenn ich hingegen lesen, dass in den USA zur Landesvermessung je nach Bundesstaat verschiedene Definitionen des "foot" verwendet werden, wird mir irgendwie anders. Es wird schon einen Grund haben, dass man auf Bundesebene dafür das Meter einsetzt.

CU Christian

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Christian Zietz

Ist das nicht wieder so ein Geruecht? Und auf Bundesebene metrisch? Waere mir auch neu, ausser beim Militaer, in der Forschung und so.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Das mit den 6mm wird schon passen, eher mehr (schadet nicht!). Und daß man oft dünnere Bahnen sieht, zeigt nur, daß auch in dieser Branche viele Stümper am Werk sind. Ich habe schon so ein Produkt gesehen, wo der Entwickler ein 16A Relais mit fast haarfeinen Leiterbahnen mit 16A Schraubklemmen verbunden hat und dann in den Spezifikationen munter "16A" gedruckt hat.

Wenn es um viel Strom geht, verwende ich immer soviel Fläche wie verfügbar ist (Polygone).

Wir haben vor Jahren mal Messungen an einer dauerhaft leicht überlasteten Leiterbahn gemacht. Die hatte etwas über 100°C und das Epoxy hat sich dadurch deutlich verfärbt. Ich würde also von dieser Temperatur möglichst weit weg bleiben...

Tilmann

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Tilmann Reh

Joerg schrieb:

Aua! Ich hab mich mal mit ein paar Amis unterhalten, keine Ings. Da hab ich in einer zwanglosen Diskussion irgendwas gesagt ala, "naja das sind dann

3000m, also 3km". Darauf kam ein "WOW, das kann man so leicht umrechnen!" Aber die Amis sind uns ja technologisch MEILENWEIT vorraus. ;-)

MFG Falk

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Falk Brunner

Joerg schrieb:

Du kannst mir ruhig glauben. Das offizielle Koordinatensystem der Vereinigten Staaten (SPCS 83) ist metrisch definiert, die einzelnen Bundesstaaten können sich aussuchen, ob sie rein metrisch bleiben wollen oder zusätzlich noch entweder den "international foot" oder den "US survey foot" für die Landesvermessung verwenden.

Diese Einheiten unterscheiden sich. Wenn Du nur Dein Grundstück ausmisst, ist der Unterschied egal, aber bei der Vermessung eines ganzen Bundesstaats spielt er schon eine Rolle. Und sowas im 21. Jahrhundert...

Es geht um die Landesvermessung. Ich zitiere mal aus dem Manual zum "State Plane Coordinate System of 83" (SPCS 83), herausgegeben vom US Department of Commerce:

| When the NAD 83-SPCS 83 publication policy was developed, and | published in the Federal Register on March 24, 1977, the Department | of Commerce had established a policy that the agency would use metric | units exclusively. NGS [National Geodetic Survey] concurs with the | advantages of the metric system and [...] has always worked totally | in metric units.

"Advantages of the metric system". Das sollte man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

CU Christian

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Christian Zietz  -  CHZ-Soft  -  czietz (at) gmx.net
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Christian Zietz

Tue ich bei eigenen Designs auch. Doch oft werde ich gebeten, fremde Designs abzuklopfen und dann entstehen gelegentlich Diskussionen, "dass die derzeitige Breite doch ausreiche" und so.

Ich weiss auch nicht, warum viele Layouter die Ecken und Breitenspruenge nicht ausrunden, dass geht doch heute mit CAD in Minuten.

Eben, und wenn sich ueber die Zeit die Resins (Bindemittel?) darunter loesen, laesst die Kuehlung nach und eine Art Lawineneffekt tritt ein. Oder auf gut Deutsch ... fatz ... PENG.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

In den spaeten 70ern gab es mal eine Art Regierungsbeschluss, dass selbst in den Schulen das metrische System gelehrt werden muesse. Hat sich aber ausgeraucht, so wie bei Euch die Rechtschreibreform. In der Wissenschaft und auch in offiziellen Dokumenten wie bei NGS soll Metrik auch weiterhin verwendet werden. Aber:

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Zitat: "STATION IS LOCATED ABOUT 3 MILES NORTH OF KANSAS CITY MUNICIPAL"

Aehm ....

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Gruesse, Joerg

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Joerg

In Sachen wie Chip Design oft schon, sonst waeren nicht so gut wie alle PC Prozessoren amerikanisch. Irgendwie haut das mit den Fuessen, Zoellen, Mils, Pfund und Unzen wohl hin, sonst wuerden die Dinger nicht funktionieren.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Harze, Epoxidharze (jaja, da gibts noch epoxy)

Wenns denn mal fatz PENG wäre. Meist wird darus ein "netter" Schwelbrand, Dioxine lassen grüssen.

MFG Falk

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Falk Brunner

Joerg schrieb:

Nöö, die wirklich cleveren Industriezweige arbeiten metrisch. Schliesslich werden die aktuellen CPUs in 65nm Technologie hergestellt, nicht Mikrofüssen oder ähnlichem Quark ;-)

MFG Falk

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Falk Brunner

Joerg schrieb:

Was ist daran so schlecht, den Schülern auch beizubringen, wie es der Rest der Welt macht?

Die Rechtschreibreform - oder vielmehr die Reform der Reform der Reform (oder so ähnlich) - ist offizielle deutsche Rechtschreibung und wird an Schulen gelehrt.

Der Satz ist von 1958. Das war ja sogar noch zu einer Zeit als sich Briten und Amerikaner noch nicht auf die Länge des Fußes verständigt hatten.

CU Christian

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Christian Zietz

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