Kennt einer REV?

Die Kapitalerträge müssen mit strengen Strafen im Lande gehalten werden, sonst fliehen sie. Aber an unseren Grenzen stehen Menschen in Mengen, die zu uns herein wollen. Daraus muß man eigentlich schließen, daß es bei uns heute dem Kapital unvergleichlich schlecht, den Menschen aber unvergleichlich gut geht.

Grüße, H.

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Heinz Schmitz
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On 14 Jul., 12:19, Heinz Schmitz wrote:>

Was sind eigentlich "Arbeiterkinder"? Mein Vater hat als Elektromeister damals auch recht wenig verdient und wurde w=E4hrend meines (Fachhochschul-)Studiums schon Rentner. Mit dem Honnefer Modell und sp=E4ter Baf=F6g konnte man zwar keine grossen Spr=FCnge machen, aber zum Leben hats gereicht. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Mit Bafoeg keine grossen Spruenge? Huh?

Ich bekam kein Bafoeg, wollte meinen Eltern aber nicht zu schwer auf der Tasche liegen und kam mit gut 100DM _weniger_ aus als Bafoeg-Bezieher. Die hatten meist VW Kaefer, Opel Kadett, aeltere Mercedes 190D und so, haette ich mir nie leisten koennen. Man muss allerdings auf dem Teppich bleiben, und ich denke das duerfen sowohl Staat als auch Eltern von Studenten erwarten.

For the Record: Das war um 1980

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Gut daß Du das fragst. Ich habe kürzlich mal die Frage zu stellen gewagt, wer denn "der kleine Mann" ist. Keiner hat sich gemeldet. Damit stellt sich natürlich die Frage, wo denn das Wählerpotential der Linken eigentlich sitzt :-). Es kann ja auch keiner sagen, was "soziale Gerechtigkeit" ist. Hat vermutlich Ähnlichkeit mit dem schwarzen Rauch, der Elektrogeräte antreibt.

Grüße, H.

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Heinz Schmitz
[...}

Schau Dir bitte mal den Beitragssatz von damals und von heute an und vergleich den mit der allgemeinen Inflation in dem Zeitraum. Und schon wirst Du feststellen, dass es zwischen Deinem Erleben und dem der heutigen Studenten nicht zwangsweise einen Widerspruch geben muss.

Viele Grüße, Martin L.

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Martin Laabs

Am blödesten waren imho die dran, deren Eltern sich so angestrengt haben, daß sie immer gerade ein paar Mark über der Bafög-Grenze verdienten :-). Der Nachteil der Komplexität unseres Goodie-Systems ist wohl, daß kaum jemand nachvollziehen kann, was Niedrig-Verdiener unter dem Strich insgesamt wirklich für Vorteile haben.

Grüße, H.

PS Was haben die Amis alles für Ägypten getan? Ähhh, weiß ich nicht. Und was taten die Russen? Ja klar, die bauten den Assuan-Damm. Erkenntnis: Ein großes Geschenk ist viel besser als tausend kleine.

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Heinz Schmitz

Wieso? Das weiss doch jeder: Alfred Tetzlaff. Ok, der war dann spaeter Fabrikbesitzer (hatte eine VW Aktie gekauft ...) :-)

[...]
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SCNR, Joerg

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Joerg

Das wollte ich jetzt nicht alles ausfuellen:

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Wieviel ist denn der Hoechstsatz in Euronen?

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Mein Vater war angestellter Autoschlosser in einem kleinen Handwerksbetrieb mit 8 Jahren Schulbildung, meine Mutter Hausfrau. Ich bin der erste in meiner Familie mit Abitur[1] und Universitätsabschluß[2]. Ich bin dem bremischen Schulsystem dankbar, dass es so ist, wie es ist. Dass ich aufs Gymnasium gegangen bin, dafür hat meine Klassenlehrerin in der vielgescholtenen Orientierungsstufe sich eingesetzt; dass ich überhaupt studieren konnte war auch nicht selbstverständlich. Wenn wir nicht mietfrei bei meinen Großeltern gewohnt hätten, wäre das finanziell wohl nicht drin gewesen.

Wer weiß, ob ich beispielsweise in Bayern so weit gekommen wäre.

Ich sehe mich persönlich auf jeden Fall als "Arbeiterkind".

Gruß Henning

[1] Vierbester Abiturient Bremens, gab 'nen Geldpreis dafür. [2] Beste Diplomnote des Jahrgangs, gab 'nen Büchergutschein dafür.
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Henning Paul

Cool war auch, daß zwar der Verdienst des Vaters zählte, aber nicht die Kohle, die ihm die geschiedene Mutter aus der Tasche zieht. Ist dem Amt egal gewesen.

-ras

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Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Bis neulich waren's 375EUR, die Hälfte davon als Darlehen.

Gruß Henning

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Henning Paul

Wann war das denn? Ich hatte fuer meine Studentenbude circa 1980 montalich 160 Gulden bezahlt. Das konnte man locker mit knapp 20 Stunden Arbeit reinholen. Was ich denn auch tat.

Wow! Da muss ich echt passen.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Ok, dann ist das inflationsgereinigt in der Tat weniger geworden. Ich hatte mein Studium damals teilweise ueber Jobs finanziert. Meist Elektronikentwicklung. Dabei hatte ich dann mehr gelernt als in den Vorlesungen. Zu denen ich dadurch eh kaum Zeit hatte hinzugehen ...

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo,

Joerg schrieb:

Das Bafög ist sehr unterschiedlich ... Ein Stichwort ist das sgg Mittelstandsloch. Nach Bafög-Richtlinien reicht, aber real doch eher arm ... Das war ab Ende der 1980er ein großes Problem.

In den 1980ern? Bist Du sicher das diese Bezieher nicht irgendwo geschummelt haben? Kinder von Selbstständigen, die sich arm gerechnet haben? Der normale AN kann das definitiv nicht. Und diese Kinder haben idR kein Auto gefahren. Aber diese Studenten sind nicht unbedingt die auffälligsten. Auffälliger sind die Studenten aus den wohlhabenden und reichen Familien.

Btw: Ein Freund aus der Finanzbranche hat mir mal diese Tricks aufgelistet und einige anonymisierte Beispiele gezeigt. Teilweise konnten diese Bezieher das komplette BAFöG anlegen und dann mit riesigen Gewinnen am Ende des Studium auf ein Mal zurückzahlen. Ja, das ist auch illegal und damals wurde das nicht kontrolliert.

Die Situation der Bafög-Bezieher ist daher nicht immer vergleichbar. Der eine hat einen goldener Löffel im Mund, der andere einen Plastiklöffel im Ar*ch.

MfG

Uwe Borchert

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Uwe Borchert

Hallo,

Martin Laabs schrieb:

Das fing schon früher an. 1983/84(?) hat die Regierung Kohl den sozialen Wohnungsbau extrem rückgebaut und damit eine Wohnungsknappheit und Mietsteigerungen verursacht. Bei einem Studentenhaushalt ist dies eine extreme Belastung, da die Miete einen sehr großen Anteil des Budget ausmacht. Diese Belastungen wurden nicht aufgefangen. Bemessungsgrenzen und Bafögsätze wurden lange Zeit nicht ausreichend angepasst.

Bereits Ende der 1980er sah es schon ganz anders aus. Da hatte der normale Bafögstudent ohne Schummelitis nur noch sehr wenig Geld in der Tasche. Seit dieser Zeit ist auch die Anzahl der Studenten aus den geldfernen Schichten wieder stark fallend. Aber das findet man auch in den Zahlen und Daten des Studentenwerks wieder.

MfG

Uwe Borchert

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Uwe Borchert

Nein, definitiv nicht. Ich kannte die ganz gut.

Einer fuhr sogar VW-Bulli. Der hatte in Studentenkreise Rolls-Royce Status.

Fast alle Bafog-Bezieher die ich kannte wohnten in Studentenwohnheimen. Meist am Ende der Turmstrasse (in den "Tuermen"), falls Aachener mitlesen. Das konnte ich nicht so ganz verstehen, denn dort kostete es mindestens 25% mehr als in NL.

Da ich ins Mittelstandsloch fiel und nix vom Staat bekam zog ich ergo nach NL. Durch die circa 7km per Fahrrad musste man dann eben durch, aber das hielt ja auch fit.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Das war 2001 und ich bin dann aus finanziellen Gründen bei meinen Eltern wohnen geblieben, um eben _nicht_ arbeiten zu müssen. Der (fast vollständig) angesparte Zivisold (gerade genug, um kein Bafög zu bekommen) ist dann ruckzuck aufgeschmolzen gewesen. Ab 7. Semester hatte ich dann einen Hiwijob, da kam ich dann auf +-0 über den Monat.

Gruß Henning

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Henning Paul

Ich hatte das ähnlich gemacht, nach der Lehre die mittlere Reife (ja, ja ich hatte kein Bock auf Schule und die Realschule abgebrochen und lieber Elektroinstallateur gelernt ;-) und Fachhochschulreife (in Bremen, E-Technik). Ich hatte die zwei Jahre ein Dach über den Kopf und was zu essen und ein paar Mark von meinen Eltern und einen Job in einem kleinen Elektronikladen (so einen echten Krimkramsladen mit ganz vielen Raaco-Kästen, das gabs damals noch, bezahlt wurde mit Bauteilen zum Basteln ;-). Die spätere Technikerschule wurde rein auf Darlehn vom Arbeitsamt finanziert, durfte ich dann schön zurückzahlen.

Heute haben die Studenten ja keine Zeit mehr zum Jobben, hatte ich mal in der Zeitung gelesen. Ist das was dran? Du bist da ja noch nicht so lange raus.

73 de Tom
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Thomas 'tom' Malkus

Ok, jeder nach seinem Geschmack. Ich verstehe mich gut mit meinen Eltern aber dennoch wollte ich denn doch allein wohnen. Aachen war eh zu weit weg zum Pendeln.

Zivisolde waren damals fuerstlich. Wehrsold dagegen 35 Maerker/Monat, und das ging komplett fuer die Bahn drauf denn man bekam nicht viele Heimfahrscheine. Ab Vordiplom bzw. leicht vorher (obwohl man ja eigentlich nicht ... aber ist verjaehrt) hatte ich auch eine Hiwijob. Zwischendurch dann so Sachen wie Bohrinseljobs, Stahlwerk, Elektronikentwicklung. Da reichte das dann sogar noch fuer den totalen Luxus, Bauteile fuer ein Rennrad was dann so auf 1200DM kam.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Über Bachelor/Master kann ich nicht viel sagen, aber zu meiner Zeit war es so, dass man die vorlesungsfreie Zeit eigentlich schon vergessen konnte, da hatte man höchstens mal ein paar einzelne Tage Luft, weil man ständig bei der Klausurvorbereitung war. Die ersten 4 Semester waren von der Arbeitsbelastung her schon ziemlich anstrengend, da sind viele auf der Strecke geblieben. Da bestand keine realistische Chance, kostendeckend nebenher arbeiten zu können, außer vielleicht 90min/Woche Nachhilfe o.ä. Danach wurd's aber besser und man hatte die Chance, an einen Hiwi-Job zu kommen, aber mehr als 10h/Woche kann man guten Gewissens eigentlich nicht dafür aufwenden, ohne dass das Studium leidet.

Gruß Henning

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Henning Paul

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