Keine Jobs trotz vieler Anzeigen

Das war auch schon in weniger frugalen Zeiten so. Zitat aus Broschüre "Gehaltsvergleich in der Elektronik-Industrie

1990" von Interconsult: "Der Engpaß an qualifizierten Bewerbern hat sich 1989 unterschiedlich entwickelt. Während auch diesmal wieder Bewerber mit 2-3jähriger Berufserfahrung in der Elektronik in den Bereichen Vertrieb und Applikation stark [gesucht] waren, ergab sich ein zum Teil erhebliches Überangebot an qualifizierten Bewerbern für leitende Positionen ab ca. 200k Jahreseinkommen."

MfG JRD

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Rafael Deliano
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Netto wär schön. Ist aber brutto und die hiesigen Steuern & Sozialabgaben sind nicht von Pappe. Weitere Mehrkosten: man verlässt die WG und beschafft sich richtige Wohnung: in Großsstädten teuer. Man braucht ein Automobil, weil man mit öffentlichen Verkehrsmitteln den Arbeitsplatz nicht effizient erreicht. Anwesenheitspflicht ist in Firma nämlich ausgeprägter als an Hochschule. Man darf sich neu einkleiden, weil man mit abgewetzter Jeans nicht in jeder Firma als Ing erwünscht ist. Auch Frisör sieht man öfters. Selbst Kleinkram-Studentenbonus läppert sich: das Abo der Weka-"Elektronik" steigt von 85,80 auf 107,90.

MfG JRD

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Rafael Deliano

In article , Rafael Deliano writes: |> > 40kEur für jemanden, der quasi noch nie in seinem |> > Leben richtig Geld verdient hat, sind ein Haufen Geld. |> Netto wär schön. Ist aber brutto und die hiesigen |> Steuern & Sozialabgaben sind nicht von Pappe.

Um das mal mit konkreten Zahlen zu unterlegen: Als normaler Vollzeit-Doktorand wird man nach BAT-2a bezahlt. Dazu kommt noch der Ortzuschlag und auch der "Alterszuschlag". Letzter macht aber nicht viel aus.

In München gibt das dann so um die 40kEUR (mit Urlaubs/Weihnachtsgeld). Effektiv ausgezahlt wird (dank Steuern, Kranken/Pflege/Renten/Arbeitslosenversicherung und Soli) ca. 1.6kEUR. Soll heissen, die Hälfte des Geldes bleibt auf der Strecke und die wird man auch wohl so nie mehr wiedersehen, weder als Rente noch als Krankenversicherung. Effektiv musst du also mit 20kEUR auskommen.

Vom Urlaubs/Weihnachtsgeld bleibt übrigens noch weniger übrig, da sinds so irgendwie 30-40% (hab's schon wieder verdrängt).

--
         Georg Acher, acher@in.tum.de
         http://wwwbode.in.tum.de/~acher
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Georg Acher

[...]

Da muß ich Euch leider recht geben. Es wird ohne Zweifel viel abgezogen. Aber trotz allem steht man damit als Berufseinsteiger nicht soooo schlecht da, wie ich finde...

Grüße,

Christian

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Christian Fuchs

Hi!

VollZEIT sind sie alle...

...aber für eine vollBEZAHLTE Stelle braucht man schon Glück.

Der Alterszuschlag ist in den BAT-Tabellen schon eingerechnet.

Hier sei noch anzumerken, daß der Ortszuschlag wenig mit dem Ort zu tun hat, sondern mehr mit dem Familienstand. Es gibt zwar einen Unterschied West/Ost, aber zwischen München, Hamburg oder Kleinwestkleckersdorf gibts keinen Cent mehr oder weniger.

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

In article , snipped-for-privacy@hotmail.com (jetmarc) writes: |> Aber ist das nicht ein Fehler der Sprache? Immerhin bietet VHDL Befehle |> wie "after 500ms".

Ja, und wo sollen die 500ms dann her kommen? Woher weiß die Schaltung, wie sie

500ms zu warten hat? Wenn es ein Konstrukt gäbe "define clock with 1MHz for signal clk", *dann* könnte man dem Compiler zumuten mit einem "after 500ms" ein entsprechendes Verzögerungskonstrukt zu generieren.

Wenn Du Leuten erklärst, wie man Zähler, Teiler und Vergleicher aufbaut, ihnen extra einschärfst, daß das "after x ms" Konstrukt nur und ausschließlich zur Zeitverzögerung zwischen zwei Simulationsschritten ist und nie und nimmer zur Schaltungssynthese verwendet werden kann -- und diese dann *immer noch* darauf beharren, daß das aber so gehen muß, dann kann ich ihnen auch nicht mehr helfen.

Solche Leute schalten dann auch vom 5. in den "R"allye-Gang und wundern sich.

|> Die eigentliche Lernleistung beim VHDL Studium ist, zu verstehen, dass |> VHDL nicht funktioniert.

Dafür, daß VHDL nicht funktioniert, funktioniert es offenbar ganz gut.

Ernsthaft: Das ganze Beschweren, warum VHDL doch ach so unlogisch und so schlimm ist, erinnert mich fatal an die Zeit als ich vom C64 auf den Amiga umgestiegen bin. C ist so scheiße, warum muß ich nur immer die Library des Tages kennen, was soll das Rumgehampel mit & und * und wieso darf ich nicht mehr in der Hardware popeln sondern muß über OS-Routinen einsteigen.

Oder später beim Einstieg in VHDL: Das ist doch doof, wieso darf ich IF und CASE nur in Prozessen verwenden, woanders heißt es WHEN, und warum kann ich nicht einfach ein Signal zu einem Flipflop oder Latch deklarieren, sondern muß das erst per IF-Konstrukt hinzaubern, bzw. muß Tristate-Zuweisungen direkt im Signal erledigen, Clock-Enable-Terme in die Taktgenerierung popeln usw. usf.

Ich sehne mich aber nicht nach .ar/.as/.c/.oe/.d/.t usw. zurück.

|> Wer die Sprache so behandelt, wie andere |> Programmiersprachen behandelt werden (wollen), der scheitert.

Falsch. Wer davon ausgeht, daß irgendetwas neues/anderes exakt so zu funktionieren hat wie das, was man schon kennt, und sich daraufhin in Lernverweigerung begibt, weil es eben doch anders funktioniert, *der* scheitert.

Rainer

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Rainer Buchty

In article , snipped-for-privacy@in.tum.de (Georg Acher) writes: |> Vom Urlaubs/Weihnachtsgeld bleibt übrigens noch weniger übrig, da sinds so |> irgendwie 30-40% (hab's schon wieder verdrängt).

Für Neuverträge sogar 0%, da das 0.6-te Gehalt IIRC ja im Rahmen der jüngsten Sparmaßnahmen für Neuverträge gestrichen wurde.

Da wundere ich mich auch nicht mehr über die Ansicht der Leute, daß jemand, der an der Uni seine berufliche Heimstatt sucht, entweder faul oder inkompetent sein muß -- wenn er anderweitig (nicht in Deutschland, zugegeben) brutto satte

100% mehr verdient.

Rainer

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Rainer Buchty

In article , snipped-for-privacy@atbode100.informatik.tu-muenchen.de (Rainer Buchty) writes: |> In article , |> snipped-for-privacy@in.tum.de (Georg Acher) writes: |> |> Vom Urlaubs/Weihnachtsgeld bleibt übrigens noch weniger übrig, da sinds so |> |> irgendwie 30-40% (hab's schon wieder verdrängt). |> |> Für Neuverträge sogar 0%, da das 0.6-te Gehalt IIRC ja im Rahmen der jüngsten |> Sparmaßnahmen für Neuverträge gestrichen wurde.

12.6% natürlich.

|> Da wundere ich mich auch nicht mehr über die Ansicht der Leute, daß jemand, der |> an der Uni seine berufliche Heimstatt sucht, entweder faul oder inkompetent sein |> muß -- wenn er anderweitig (nicht in Deutschland, zugegeben) brutto satte |> 100% mehr verdient.

...en kann und aus purem Idealismus und Spaß an der Arbeit auf eben diesen Zuschlag verzichtet.

(Jaja, ich weiß. Followups zu eigenen Postings sind lame, besonders, wenn man vorher zu schnell auf "send" gehauen hat :)

Rainer

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Rainer Buchty

Am 6 Nov 2003 10:41:43 GMT, meinte "MaWin" :

Die Optik ist in Berufen wie dem meinen zweifellos auch eine wichtige Sache - auf dem Briefkopf macht ein Dr. mehr her. Das ist aber nicht alles. Inwieweit in Elektronik eine Promotion andere/mehr Fähigkeiten als das Diplom erfordert kann ich nicht beurteilen. Ein juristischer Dr. zeigt aber auch, daß der Probant in der Lage ist, auf eine gewisse Weise zu arbeiten und nicht aufgibt. Das ist aber letztlich nur ein Nebeneffekt, denn primär soll der Dr. ja die Fähigkeit des "wissenschaftlichen" Arbeitens belegen - was in den meisten Tätigkeiten der Praxis aber nicht erforderlich ist, Was sagen denn die promovierten E-Ings dazu?

Beste Grüße

Dr. Michael König

--
    RA Dr. M. Michael König * Anwaltskanzlei Dr. König & Coll.
          D-65843 Sulzbach/Ts. * Antoniter-Weg 11 
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RA Dr.M.Michael König

"Die Stelle wird voraussichtlich intern besetzt" sollte aber dabeistehen. Andererseits heisst dieser Spruch dann meist, dass die Stelle bereits intern besetzt wurde... An der Universität Basel musste die eigentlich schon intern besetzte Stelle des Adjunkts des Rektors aus formalen Gründen ausgeschrieben werden. Da meldete sich ein Kandidat, der zweifelsfrei wesentlich geeigneter war. Und den haben sie auch genommen ;-]. Zeichen und Wunder kommen also vor.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Auch mit einfachen Ing-Stellen? Ich hab eher den Verdacht, dass das dann die 1/4 bis 1/2 Seitigen Anzeigen in überregionalen Zeitungen sind, in denen dann ein Generaldirektor für die neugegründete Filiale/Tochterfirma (Europe/Asia) gesucht wird. Stufe 2 des Bluffs respektive der Alarmzeichen ist dann so ein "Technologiepreis", der oftmals die letzte Ölung/Vitaminspritze für ein abserbelndes Jungunternehmen ist, in welches wohl schon so einiges an staatlichen Fördermitteln floss.

BTW, nebst diesen Pseudo-Anzeigen gibt es bei politischem Gegenwind auch den genau gegenteiligen Effekt. Das grösste Bundesforschungsinstitut der Schweiz, Name ist mir gerade entfallen, litt Ende 80er unter starken Personalfluktuationen. Es erging dann die Weisung, möglichst *wenig* Inserate zu schalten, da die offen- sichtliche Suche nach immer neuen Leuten negativ auffalle. (Geld war damals noch genug da, daran hat es nicht gelegen).

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf Bombach

"Rainer Buchty" schrieb:

Hallo? Erst der O-Ton "BWLer sind alle blöd, weil sie nix von Technik verstehen" und dann "Wirsings sind alle Wischi-Waschi, weil sie was von Technik _und_ BWL studieren"? Also wäre die ein Wirsing im Management genauso zuwider wie ein reiner BWLer?

Und nur mal so am Rande bemerkt: Die Wirsings/Wirtschaftinfos/Wirtschaftsmathematiker (zumindest an der Uni, an der ich studiere) machen im Grundstudium exakt die gleichen Vorlesungen/Prüfungen wie die "echten" Ings (und _zusätzlich_ noch die aus der BWL) und im Haupstudium 3 technische und 2 betriebswirtschaftliche Vertiefungsfächer. Die "echten" Ings machen 3 technische und ein nichttechnisches Hauptfach (also ein Fach weniger, deswegen ist die Regelstudienzeit auch 2 Semester kürzer), wobei die Prüfungen für beide Varianten die selben sind und die Diplomarbeiten auch die selben Anforderungen haben.

Von daher würde ich bei dem ewigen rummotzen auf die Zwitterfächer eher Neid-Argumente vermuten....

Dazu sei noch bemerkt, dass der überwiegende Teil der von Unternehmen eingesetzten Software betriebswirtschaftlichen Zwecken dient. Wenn man da einen Informatiker und einen BWLer zur Entwicklung dransetzt, dann artet das meist in "Kratzen und Beissen" aus, weil die beiden einfach nicht miteinander klar kommen/ nicht kommunizieren können. Also nimmt man besser gleich jemanden, der einen Gesamtüberblick hat, und lässt die Spezialisten jeweils in ihrem Spezialgebiet schaffen...

MfG Bernd

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Bernd Maier

Aus meiner Studienzeit (techn. FH) ist mir noch sehr gut in Erinnerung, daß die Dr.-Dozenten die ich hatte allesamt deutlich besser gerüstet waren als die Ing.-Dozenten. So hat uns der "Dr. Mathe" mal in einer halben Stunde ein ganzes Semester "Ing. E-Technik" beigebracht.

Andererseits habe ich in einer früheren Firma mal die mathematische Ausarbeitung des Dr.-Projektleiters erhalten, die auf etwa 200 Seiten genau belegte, wie ein bestimmtes Problem zu lösen sei und daß es in der maximal zuträglichen Zeit (30 Minuten) unter Ausnutzung aller Tricks gerade zu schaffen sei. Wir haben das ganze Pamphlet dann weggelegt und uns einfach überlegt, wie _wir_ das Problem lösen würden. Die erste stumpfe Implementierung brauchte keine 5 Minuten...

Bernd

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Bernd Laengerich

schon

den

erstmal

bist,

Z.B.

teilweise

(DAs oder

Thema

Es gibt auch in Unternehmen reine Doktorstellen, in denen Du Dich ausschliesslich auf Deine Dissertation konzentrieren kannst. Selbstverständlich hat das den Nachteil, dass man in der Themenwahl etwas eingeschränkter ist, da das ganze für die Firma ja auch von Nutzen sein muss. Wer Wert auf eine akademische Atmosphäre legt (24h Tag) ist sicherlich an einer Uni auch besser aufgehoben. Vorteil in einer Firma ist, dass i.A. doch wesentlich mehr Mittel da sind und man weniger auf zeitraubende Bastellösungen angewiesen ist.

Allerdings wird es solche Zustände wohl nur in großen Firmen mit richtiger Forschung geben (Kann das zumindest von zwei großen europäischen Unternehmen bestätigen). Sobald es in Richtung Entwicklung geht sind die Zustände vermutlich deutlich schlechter.

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Tim Boescke

um

Bei einem Industrie-Dr. kannst Du davon ausgehen direkt übernommen zu werden.

Lieber die Wehrpflicht abschaffen. Diss in 3 Jahren ist schon Ok, ein dem Diplom vergleichbares Studium in 4 Jahren ist auch international an keiner Uni zu haben.

Es gibt Firmen im ingeniersbereich mit Abteilungen, die fast nur aus Dr. bestehen. Zufall ist das nicht.

Reply to
Tim Boescke

Bosch

einer

dig

als

auch

Falsch. (Mal abgesehen von den 3 Jahren, das hängt nämlich auch vom Bereich ab, Dr.-Ing. in der Regel nicht unter 5, eher mehr.)

Diss in

ja

extern

Nachteile:

schon

Sklavenarbeiten

YUP, man kann auch sagen die Denke liegt diametral .... SCNR

das

Läuft so auch nicht. Firmen machen das nur, weil sie wissen, dass mit der Konstellation 80 Stunden pro Woche angesagt sind, aber nur 40 bezahlt werden müssen. (und das dann auch noch bescheiden)

Klasse, das fällt dann in die Kategorie 'Fellow'. Machen selbst Frimen wie IBM mit 300000 Mitarbeitern weltweit vielleicht für max. 100, wenn üb erhaupt noch, da das Ergebnis meist nicht komerziell umsetzbar. -Aber träu men ist erlaubt.

Tag)

weniger

Wie kommst Du da drauf? Das mit den 'mehr Mittel' trifft auf die Entwicklung zu, aber nicht auf die Forschung. Das primäre Ziel einer Firma ist es Geld zu verdienen, Forschung ist da ein Stiefkind.

Genau umgekehrt. Mit Entwicklung lässt sich Geld verdienen, auch wenn die immer wieder finanziell auf den Prüfstand kommt, mit Forschung nicht. Deswegen gibt es dafür auch wenig Mittel, z.B. die Bezahlung. Falls mal in der Entwicklung was nicht gehen sollte, durch nicht vorhandener Mittel, wird entweder sofort aufgestockt, oder das Projekt beerdigt.

Dessen kannst Du Dir sicher sein, wenn ein Projekt wirklich Relevanz besitzt, dann wird das auch mit den nötigen Mitteln duchgezogen.

Henry

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snail mail : Henry Koplien                             \|/
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Henry

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