Geraet statt mit AC- mit DC-Netzteil betreiben?

Ich haette da mal eine Frage:

ich habe einen DSL-Modemrouter, der mit einem Steckernetzteil betrieben wird, sekundaer 12V 1A Wechselspannung. Mir waere nicht bekannt, dass in so einem Geraet ueberhaupt noch irgendwofuer Wechselspannung benoetigt wird, meist liegt diese Art der Speisung heutzutage doch daran, dass Trafosteckernetzteile billiger sind als Schaltnetzteile, oder? Im Geraet wird dann sowieso gleichgerichtet.

Die Frage ist: kann ich es stattdessen auch mit 12V Gleichspannung betreiben? Oder geht das nicht? Dann koennte ich es naemlich vom etzteil meines Switch mitbetreiben lassen, genug Reserve hat das.

Karl

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Karl Davis
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Kommt drauf an... Im Router sitzt so ziemlich als erstes ein Brückengleichrichter. Bei Wechselstrom werden die 4 Dioden gleichmässig belastet. Bei Gleichstrom hingegen sind nur 2 Dioden in Benutzung. Das geht wenn die die erhöhte Last aushalten. Hat der Hersteller hingegen auf Kante genäht kann es sein, dass diese Dioden überhitzen.

Abgesehen davon kann Wechselspannung durchaus gebraucht werden, falls aus irgendeinem Grund erhöhte Spannungen intern gebraucht werden (Klingelspannung für Telefon falls der VoIP kann). Bei Wechselspannungsversorgung kann man die einfach per Vervielfachungsschaltung (nur Elkos und Dioden) erzeugen und braucht kein extra Step-Up-Schaltnetzteil aufbauen.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Am 26.12.2011 16:14, schrieb Karl Davis:

Hallo,

Viele Geräte die mit Wechselspannungsnetzteilen betrieben werden benötigen intern zumeist eine Dualspannungsquelle, z.B. +-12 V. Diese kann intern leicht aus der Wechselspannung erzeugt werden durch Doppelweggleichrichtung siehe Bild 4 auf

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Der Grund ist vermutlich dass man dann preisgünstige Netzteilstecker verwenden kann und außerdem wird die Masseführung einfacher.

Falls man ein solches Wechselspannungsnetzteil an ein Gerät für Gleichspannung anschließt kann dies zerstört werden. Und wenn man an ein Gerät das ein Wechselspannungsnetzteil benötigt ein Gleichspannungsnetzteil anschließt dann funktioniert das Gerät nicht weil eine der benötigten Dualspannungen fehlt.

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Am 26.12.2011 16:14, schrieb Karl Davis:

Hallo,

Viele Geräte die mit Wechselspannungsnetzteilen betrieben werden benötigen intern zumeist eine Dualspannungsquelle, z.B. +-12 V. Diese kann intern leicht aus der Wechselspannung erzeugt werden durch Doppelweggleichrichtung siehe Bild 5 auf

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Der Grund ist vermutlich dass man dann preisgünstige Netzteilstecker verwenden kann und außerdem wird die Masseführung einfacher.

Falls man ein solches Wechselspannungsnetzteil an ein Gerät für Gleichspannung anschließt kann dies zerstört werden. Und wenn man an ein Gerät das ein Wechselspannungsnetzteil benötigt ein Gleichspannungsnetzteil anschließt dann funktioniert das Gerät nicht weil eine der benötigten Dualspannungen fehlt.

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Das Ding ist ein reines DSL-Modem, nix Klingelspannung.

Karl

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Es sprach der Pfaff' zum Fürsten:
"Halt' Du sie arm, ich halt' sie dumm."
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Karl Davis

Eine schoene Pauschalaussage, aber welche Computergeraete benoetigen denn heutzutage wirklich noch eine negative Spannung? Und wofuer (mal die schon genannte Klingelspannung aussen vor gelassen)?

Karl

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Es sprach der Pfaff' zum Fürsten:
"Halt' Du sie arm, ich halt' sie dumm."
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Karl Davis

"Karl Davis" schrieb im Newsbeitrag news:jda302$8d9$ snipped-for-privacy@dserver.dnetz...

Probier's aus, aber wunder dich nicht wenn es nicht geht. Bei Modems wurde die Wechselspannung für die -12V der seriellen Schnittstelle verwendet, aber so eine hat es ja nicht. Immerhin wird es wohl nicht kaputt gehen (das wäre nur der Fall wenn es eine weiteren 50Hz Eisentrafo enthielte, eher unwahrscheinlich)

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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MaWin

"Gerrit Heitsch" schrieb im Newsbeitrag news:jda3ff$38j$ snipped-for-privacy@news.bawue.net...

Hi, und wenn schon, schlimmstenfalls wird durchlegiert, dann sind die dauerleitend. Schaden tut das erst, wenn wieder das alte Originalwechselspannungsteil drankommt. Dann funkts...

Das käme bei Jubelelektronik vielleicht bei PoE in Frage. Haben bislang aber nur sehr wenige Modelle.

--
 mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Sobald analoge Komponenten vorhanden sind (Soundkarten, Modems, etc), werden sehr oft negative Spannungen benötigt.

Meist werden diese dann mit einem Spannungswandler onboard erzeugt, aber man kann eben ein paar Cent sparen, wenn man mit einem Wechselspannungsnetzteil arbeitet...

Hergen

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Hergen Lehmann

Hallo,

dann mach das Gerät doch einfach selbst auf, miss die Spannungen und kontrollier das Layout dann weißt du konkret Bescheid!

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

"gUnther nanonüm" schrieb:

Ähm, nein. Eben bei meiner D-Link Horstbox Standard (ein Consumer-Kombigerät aus DSL-Router und Telefonanlage und damit in die Kategorie "Jubelelektronik" fallend) gemessen: an den analogen Nebenstellen liegen bei aufgelegtem Hörer 48 Volt DC an. Wo die wohl herkommen? Gespeist wird das Gerät nämlich aus einem Steckernetzteil mit 12 Volt AC am Ausgang.

Was die Step-Up-Schaltnetzteile betrifft: sofern andere Spannungen als die Versorgungsspannung benötigt werden, sind solche Spannungswandler in neueren Geräten meist ohnehin vorhanden. Grund: neuere Geräte werden in der Regel aus Stecker-Schaltnetzteilen gespeist, weil die billiger und kompakter sind als 50 Hz-Netztrafos. Solche Schaltnetzteile liefern in der Regel aber nur Gleichspannung. Werden höhere oder niedrigere Spannungen benötigt als sie das Netzteil liefert, braucht man Spannungswandler. Einfache Spannungsregler, wie sie früher z. B. zur Gewinnung von 5 Volt aus einer 12 Volt-Spannungsversorgung eingesetzt wurden, sind mittlerweile bäh, weil bei denen die Verluste zu hoch sind. Mit anderen Worten: wirklich zwingend nötig ist eine AC-Versorgung bei modernen Kleingeräten nicht mehr.

Gruß

Michael

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Michael Landenberger

Dioden können durchlegieren oder auch zum Megaohm-Widerstand werden. Was genau die verbauten Dioden bevorzugen findet man erst im Fehlerfalle raus.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Offenbar einige:

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Dell wuerde z.B. kaum einen Stecker-Pin fuer -12V spendieren wenn nicht noetig, die sind absolute Pfennigfuchser:

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Ansonsten hilft aufschrauben, sehen ob das Modem irgendwo negative Spannungen hat und wie die erzeugt werden. Wenn da nur ein Brueckengleichrichter und Elko sitzen und keine Buck Regler die +12V machen dann koennte Dein Vorhaben funktionieren.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

"MaWin" schrieb im Newsbeitrag news:jda842$58m$ snipped-for-privacy@news.albasani.net...

Hi, eine weitere "Möglichkeit" gibts noch, der Hersteller peilt aufs Profisegment. Da hat man gerne AC, weil sich sonst allerlei Betriebsspannungen in Fehlerfällen "kaskadieren" können. Der wilde Zoo an Kabelage ist irgendwann undurchschaubar, da ist man dankbar für jede Messung ohne Funken.

--
 mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Ack - die 3 unterschiedlichen Elkos hinter dem Brückengleichrichter sind verdächtig.

Und ich würde die Spannungen mit Originalnetzteil messen: es gibt DSL-Leitungstreiber, die +12V sehen wollen - mit einem 12V DC-Steckernetzteil anstatt 12V AC wird das dann nichts.

cu Michael

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Michael Schwingen

Kombiger=C3=A4t=20

n bei=20

ird das=20

gang.

Interessant. Die HorstBox Professional (ein deutliche anderes Ger=C3=A4t = mit einem =C3=A4hnlichen Namen und einer sehr =C3=A4hnlichen Typennummer) mac= ht alles aus einem 12VDC-Schaltnetzteil mit Onboard-Schaltreglern.

Gru=C3=9F, Michael Karcher

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Michael Karcher

"Michael Karcher" schrieb:

Stimmt, die Horstbox Professional hat außer dem Namen und dem Hersteller so gut wie nichts mit der Horstbox Standard zu tun. Auch im Aussehen unterscheiden sich die beiden Geräte deutlich.

Wären sich die beiden Boxen ähnlicher, wäre die Horstbox Standard vielleicht nicht so eine Bugsammlung wie sie es tatsächlich ist, oder die User-Gemeinde hätte wie bei der Horstbox Professional die Möglichkeit, die Fehler selbst zu beseitigen.

Gruß

Michael

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Michael Landenberger

Dennoch kann es eines sein, das mehrere interne Spannungen benötigt, evtl. eine negative Spannung für'n OpAmp.

-ras

--

Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

Mutmaßlich ist das so. Wissen tust Du es, nachdem Du den Deckel geöffnet und die Schaltung analysiert hast. In jedem Fall kosten Dich die dann unnötigen Gleichrichterdioden 10% Wirkungsgrad.

Darüber hinaus sind 12V AC hinter dem Gleichrichter eher 15-16V. Oft sogar über 20V, weil unbelastete Trafos gerne mal etwas drauf satteln. Und die Kiste wird ja nicht immer die Nennlast ziehen. Kurzum, ob die 12V DC passen ist zumindest fraglich. Um auf vergleichbare Spannungen zu kommen müsstest Du jedenfalls irgendetwas zwischen 17-22 V DC anlegen und nicht 12V. Das sind hinter den Dioden nämlich 10,5V DC, also wenigstens 30% weniger. Dabei wäre natürlich noch zu klären, was das alternative Netzteil unter

12V DC versteht. Von 10-20V habe ich bei billigen 12V Wandwarzen eigentlich schon alles erlebt.

In der Profiklasse findet man gerne mal Weitbereichseingänge an den Geräten, z.B. 9-24V. Aber in der Billigklasse vom Chinamann ist alles möglich. Von schon im Normalbetrieb gnadenlos überlasteten Bauteilen bis hin zu gutmütigen Eingangsschaltungen.

Mehr Sorgen als um die Gleichspannungsverträglichkeit würde ich mir um die dabei verlorengehende Potentialtrennung machen. Zum einen erhöht sich dadurch u.U. die Anfälligkeit der Installation gegen Überspannungen. Zum anderen kann es auch Fatz-Peng machen, wenn eines der Geräte die implizit getroffene Annahme Gerätemasse = Minuspol der Buchse nicht erfüllt. Auf die Tour hat sich ein Freund mal ein Notebook gegrillt. Das wollte auch nur 12V DC, und die waren gerade verfügbar. Beim Anstecken eines Kabels an den COM-Port ist es dann abgebrannt. Analyse ergab Minus != Masse und Totalschaden.

Marcel

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Marcel Müller

Netto allerdings nicht, denn beim AC-Betrieb hat man den Verlust ebenfalls, und noch die Blechkernverluste des Trafos dazu.

Muss man gucken was die Schaltregler auf dem Board machen, und eventuelle Linearregler. Sieht zum Messen ja recht uebersichtlich und zugaenglich auf der Platine aus.

Das einzige was normalerweise passiert ist das die FETs ein klein wenig waermer werden da bei Buck Reglern dann die Einschaltzeit laenger wird.

Bei Modems duerften an sich wenig Probleme auftreten, sofern der Tel/DSL Anschluss potenzialfrei realisiert ist. Die LAN Anschluesse sollten das ebenfalls sein.

Da gehoert aber der leitende Entwickler einige Male in den Burggraben getunkt. Bei Auto-Ladeadaptern ist die Masse oft durchverbunden.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

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