Ach komm, du weißt doch genau, dass wirklich viele Leute - auch die, die mit wichtigen Daten hantieren - oft keine oder nur uralte Backups haben. Das de facto die wirtschaftliche _Existenz_ oft nur an den Daten hängt, ist vielen einfach nicht klar.
Du glaubst gar nicht, wie ich mir da schon den Mund fusselig geredet hab...
Wie macht man denn das? Liegt da nicht auch evtl. die Firmware der Platte drauf?
Und wie macht man das? Ich kannte nur für meine uralt 20MB-SCSI Festplatte damals das "DEBUG" Assemblerlisting, um die Platte LL-Formatieren zu können. Bei heutigen Platten wird sowas alles von der Firmware geschluckt. Würde mich echt interessieren.
Nein, habe ich auch nicht behauptet. Ich wollte nur damit sagen, dass es nicht so trivial ist, zu entscheiden, _was_ die Elektronik überhaupt macht und was tatsächlich auf der Platte gespeichert wird. Die Festplatten heutzutage sind solche unglaublichen Blackboxes (eben z.B. wegen automaticher Relokation defekter Sektoren, oft nicht mal durch SMART protokolliert) dass das eben ohne weiteres Wissen unentscheidbar ist.
Doch, den gibt es sehr wohl - in einem alten Quantum-Manual war das IIRC genauer beschrieben. Moderne Platten haben oft Teile der Firmware auf der Platte selbst gespeichert - im ROM/Flash ist nur eine Minimalversion, die ausreicht, den Rest eben von der Platte zu lesen. Die Firmware liegt natürlich außerhalb des von außen erreichbaren Sektorbereiches.
Evtl. ist das hier für den OP interessant:
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cu Michael
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Some people have no repect of age unless it is bottled.
Interessant. Hatte ich noch nicht, bzw. noch nicht versucht. Leider auch neulich vergessen, zu probieren, als ich die Elektronik einer IBM-Platte tauschte.
Schreck. Ein Glück, daß da bei meinem Testobjekt nur die Plattendaten (Hersteller, Modell, CHS) zu liegen schienen.
Das klingt plausibel.
Entschuldige, alles P-ATA, z.B. eine IBM DTTA35.
Ich nehme bei älteren Platten (bis 45GB) meistens ein Tool von einem Datenrettungsunternehmen, das mal mitgeliefert wurde. Nachdem ich neulich eine alte Seagate mit einem LS-Magneten im laufenden Betrieb umformatiert hatte, zumindest die ersten Spuren, sodaß die Platte nur noch klackererte und sich weigerte, auch nur einen einzigen Sektor zu finden, oder zu formatieren, nehme ich weiterhin an, daß das Programm einen LL-Format durchführt. Zumal es einstweilen behauptet, Sektormarken zu schreiben.
Die Platte (ebenfalls Seagate), die ein Freund mal so behandelte (zu meinem Entsetzen), war SCSI. Die meldete sich leider nicht mehr am Controller an. Kein Zugriff mehr, Ende. Ist schon eine Weile her. Vermutlich fehlte das passende Tool mit den entsprechenden Treibern, die wieder zum Leben zu erwecken.
Nach dem magnetischen Löschen so oft die Sektoren neu geschrieben, bis die Platte dies endlich akzeptiert hat. Vermutlich war der Plattenstapel zu sehr vormagnetisiert, um gleich Daten aufzubringen. Die Platten drehten sich während der Magnetbremse nur noch langsam. Es wäre für den Test besser gewesen, sie mit einem Wechselfeld (Entmagnetisierer) zu löschen. Den hatte ich aber gerade in meinem Spieltrieb nicht schnell genug gefunden. :-)
Nachdem die Platte nun endlich wieder lief und auch partitionierbar und beschreibbar war, habe ich den Strom kurz weggenommen und versucht, im BIOS die Erkennung durchzuführen. Ergebnis: Das BIOS meldete ohne Wartezeit sofort eine leere Tabelle für Primary Master zurück. Wäre da gar nichts oder eine gar nicht lesbare Platte angeschlossen, gäbe es erst einmal eine Suchorgie. Das Festplattentool wollte auch nichts mehr über die Platte wissen und bot eine vorprogrammierte Liste von Platten an.
Hoffe, ich konnte zur weiteren Verwirrung beitragen. :-)
Ich mir auch. Ist mir inzwischen egal. In Zeiten wo man 200 GB extern (USB2) fuer ca. 100 Euro bekommt hat keiner mehr eine Entschuldigung. Sie haben die Wahl... Entweder 200 Euro ausgeben (2 solche Platten, im Wechsel benutzt, 3 waeren noch besser) oder im Schadensfalle vierstellig loehnen...
Sowas ist natuerlich nur eine Minimalloesung, aber immer noch um Welten besser als gar kein Backup.
Michael hat dich ja schon auf den Unterschied zwischen IA-64 und AMD64 hingewiesen. Mir fällt dabei noch ein, dass IA-64 IIRC auch ein BIOS simulieren kann.
Interessant, AMD64 hält sich an (zu?) altbewährtes.
Schon sehr altes Beispiel: Quantum LPS52/LPS105 bzw. die IDE-Variante aus der gleichen Reihe.
Die Platinen sind bei 52MB- und 105MB-Variante identisch - wenn man die tauscht, meldet sich die Platte korrekt mit der richtigen Kapazität und dem richtigen Namen - die Daten sind also eindeutig auf dem Medium und nicht in der Elektronik untergebracht.
Noch besser wird es, wenn man zwischen IDE- und SCSI-Varsion tauscht - ich hatte nach einer "aus-2-mach1"-Aktion eine SCSI-52MB-Platte, die sich beim Inquiry mit dem Namen der IDE-Version meldete - und jahrelang einwandfrei funktionierte.
Das stimmt für den Bereich der Sektoren, die die Platte nach außen dem Benutzer zugänglich macht. Niemand verbietet dem Plattenhersteller, zusätzliche Sektoren zu haben, auf denen Name, Seriennummer, Teile der Firmware etc. untergebracht sind - die liegen dann halt vor den Sektoren, die man von außen als "Sektor 0 und folgende" sieht.
BTW: eine echte Lowlevel-Formatierung wie damals bei den MFM-Platten mit Stepperpositionierung kann keine moderne Platte mehr, weil die Platte ohne externe Hilfe nicht in der Lage ist, die embedded servo-Infos neu zu schreiben. Und die Sektoren mit Firmware etc. werden auch nicht angefaßt.
cu Michael
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Some people have no repect of age unless it is bottled.
Es ist wahrscheinlich deutlich komplizierter, das Ding über Jahrzehnte absolut gasdicht zu halten. Sieh dir nur die Heliumgefüllten Luftballons an: Da diffundiert die ganze Zeit das Gas durch die Hülle und nach 1-2 Tagen ist Schluß. Selbst die Folienballons halten nur kurz. Beim Transport im Flugzeug hat man dann auch noch Probleme mit Unterdruck, also Überdruck der Platte. Vor allem stellt sich die Frage: Wozu der ganze Aufwand? Kennst du Fälle, in denen bei normalem Betrieb die Festplatte wegen in das Gehäuse eindringender Feuchtigkeit gestorben ist? Ich nicht. Eher schlägt sich da erst einmal an der falschen Stelle der Elektronik etwas nieder. Ich habe zum Spaß ein paar Festplatten gebadet (Müßte eigentlich der Super-GAU sein) und anschließend einige Minuten zum Trocknen der Elektronik in den Ofen geschoben. Nachdem das ganze wieder problemlos anfaßbar war, habe ich es gleich in Betrieb genommen: Keinerlei Beschwerden der Platte!
Gruß Lars
PS: Hoffe, du hältst mich jetzt endgültig für verrückt! ;-)
sicher könnte der Hersteller das, aber wer oder was liest diese Sektoren? Und mit welcher Methode?
das kann doch lediglich die Drive Elektronik selbst bzw. deren Controller um diese Daten an den PC-Controller auszugeben. Von aussen kann man dort nicht lesen.
Nach dem first seek stehen die Köpfe über Spur 0 und werden von dort aus aufsteigend positioniert
die Köpfe schweben auf dem Luftpolster, das sich durch die schnelle Umdrehung der Platte bildet, die Kopfunterseiten haben das entsprechende Profil um abzuheben
Das dachte ich auch. Bis ich neulich eine die noch Garantie hatte eingeschickt hatte. Ich bekam dann eine zurueck, auf der stand "Recertified", man sah auf dem Metall gut die Spuren die das Wegschaben des alten Aufklebers hinterlassen hat. Ganz geheuer war mir das nicht, ich hab sie dann auf der weltweit groessten Muellhalde verhoekert und dabei noch einen guten Preis erzielt.
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