FAQ: Nochmals Haltbarkeit von Platinen Entwickler

Hi @ll

Ich weiß: Das Thema wurde schon oft hier durchgekaut. Aber ich denke, ich kann noch einen neuen Gedanken beisteuern. In der FAQ und auch in der Newsgroup Diskussion war schon oft die Haltbarkeit des Entwicklers das Thema. Ich hatte einmal die These aufgestellt, dass er haltbar gemacht werden kann, was hier keiner glaubte. Ich habe noch einmal ein Augenmerk auf diesen Punkt geworfen und kann meine Aussage von damals mit 100%er Gewissheit unterstreichen.

Ich fülle den bereits benutzten Fertig-Entwickler (Natronlauge) in eine schwarz gespritzte Plastikflasche mit abdichtendem Schraub-Verschluss und bewahre diese in einem Schrank mit mäßiger Raumtemperatur auf. Dieses Verfahren nutze ich seit 15 Jahren. Da heutzutage kaum noch etwas selbst geätzt wird, bleiben die Chemikalien immer länger unbenutzt. Daher bin ich mir diemal auch vollkommen sicher.

Im Januar habe diesen Entwickler nach 9 Monaten Aufbewahrungszeit in die Schale gegossen und sofort damit eine Platine einwandfrei entwickelt. Ich weiß nicht, ob nun der Licht-, Luftabschluss, die Temperatur oder Kombinationen davon den Entwickler gebrauchsfähig hält. Dieser Entwickler wurde etwa vor drei Jahren neu angerührt und funzt immer noch.

Testet das Verfahren selbst.

--
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Paul Rosen
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"Ingolf Pohl" schrieb:

Moment! wir reden hier von NaOH=Abflussreiniger. Der würde sowieso im Abwasser landen. Im Trinkwasser sind die Entsorgungskosten schon internalisiert: man zahlt die Abwassergebühr gleich mit, die beträgt hier in etwa das 3fache der Frischwasserkosten.

Die Frage ist nun, ob der im Entwickler gelöste Lack wirklich so unbedenklich ist, dass man ihn guten Gewissens ins Klo kippen kann...

Übrigens mache ich nur noch Toner-Transfer, da kann man sich den Entwickler ganz sparen.

Mfg Bernd

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Bernd Maier

Entwickler

Hi Bernd, Nimmst Du Butterbrotpapier oder spezielles Zeugs?

MArtin

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Martin Schönegg

"Martin Schönegg" schrieb:

Also Butterbrotpapier habe ich noch nie ausprobiert. Ich nehme Seiten aus einem alten Reichelt-Katalog. Geht überraschend gut. Habs vorher auch nicht für möglich gehalten.

Mfg Bernd

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Bernd Maier

Wie jetzt? Einfach 'ne Katalogseite rausreissen und bedrucken? Und damit belichten? Stört da nicht die aufgedruckte Seitenzahl?

Gruß Ing.olf

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Ingolf Pohl

Hi!

Ja.

Nein. Toner mit Bügeleisen oder Laminiergerät auf die (unbeschichtete) Platine übertragen und direkt ätzen. Toner statt Fotolack.

Keine Ahnung, habs noch nicht gemacht. Bloß mal versucht, und da wollte der Toner lieber im Drucker als auf dem Papier, aber lieber auf dem Papier als auf der Platine bleiben. Hängt wohl auch wesentlich vom Drucker (Temperatur, Anpressdruck) ab.

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Am Wed, 11 Feb 2004 15:14:24 +0100, meinte "Bernd Maier" :

Wie machen Sie´s?

Beste Grüße

Dr. Michael König

-- RA Dr. M. Michael König * Anwaltskanzlei Dr. König & Coll. D-65843 Sulzbach/Ts. * Antoniter-Weg 11 D-65929 Frankfurt a.M. * Dalbergstraße 4 snipped-for-privacy@drkoenig.de [ersetze "nospam" durch "nginfo"] *

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RA Dr.M.Michael König

"Bernd Maier" schrieb:

Ich denke mal, dass wir in Deutschland durchgehend eine kostenlose Schadstoffsammlung haben. Nehmt diese Möglichkeit wahr! Dort setzten sich Spezialisten mit dem Problem auseinander, die die Sache wirklich besser einschätzen können, als einzelne von uns. Niemand muss heutzutage irgendeine fragliche Suppe in den Kloh kippen.

Ich verkenne dabei nicht, dass es bei machen Dingen einen fraglichen Mülltourismus und andere Schweinereien gibt. Aber ich denke, nur wenn konsequent die ganze Palette bei den Schadstoffsammlungen ankommt, und dies für Alle zum eingefahrenen Weg wird, wird es irgendwann einen befriedigenden Weg geben. Denn wie in der Elektronik werden sich auch hier im Laufe der Zeit immer optimiertere Lösungen finden lassen.

Ich denke, wir "Natur-Wissenschaftler" wissen am besten um die wirklichen (und nicht politisch/journalistisch-hochgeputschten) Gefahren und sollten mit gutem Beispiel vorangehen.

Danke!

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Paul Rosen

"RA Dr.M.Michael König" schrieb:

Entwickler

"Sie"? *umguck* ;)

Sehr geehrter Herr Dr. König, wir freuen uns Ihnen mitteilen zu dürfen, dass wir mit folgendem Verfahren beste Ergebnisse erzielen:

  1. Beim Layout die Masseflächen als "Hatch" mit minimaler Breite anlegen.
  2. Ausdruck auf Reichelt-Seiten (Laserdrucker!).
  3. Basismaterial mit Stahlwolle und Alkohol reinigen. (3.a doppelseitige Layouts mit starker Lichtquelle ausrichten)
  4. Bügeln (kritisch) oder besser laminieren (reproduzierbar).
  5. In Spüli-Wasser einweichen.
  6. Papier vorsichtig abziehen. Wenn alle Parameter stimmen ist das Layout vollständig (auch die dünnen Gitterlinien vom Hatch) und fingernagelfest übertragen.
  7. Hatch jetzt mit einem ätzfesten Stift ausmalen. (Von großen Tonerflächen geht das Papier nicht rückstandsfrei ab.) (7.a Evtl. mit dem Stift das Layout nachbessern. Nur selten nötig.)
  8. Ätzen.
  9. Toner entfernen: Mit Stahlwolle (der Toner sollte so stark haften, dass man ihn nicht mit dem Fingernagel abkratzen kann) oder besser mit Aceton. Vorsicht bei FR4, Aceton löst auch Epoxid.

SOICs und 0204 SMDs sind ohne weiteres möglich. Feinere Strukturen wurden von uns noch nicht evaluiert.

Mit freundlichen Grüssen,

B. Maier

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Bernd Maier

Laserdrucker? Ein einfacher Ausdruck ist zumindest auf Folie lichtdurchlässig. Für meine fotopositivbeschichteten Platinen lege ich immer zwei Ausdrucke übereinander. Besser wäre es, wenn man sich gleich Filmvorlagen von Gerberfiles anfertigen läßt. Das geht aber nur in Druckereien.

Ich reinige immer mit Klopapier, Wasser und Ata, um Riefenbildung zu verhindern, die sich später in Leiterbahnunterbrechungen äußert. Danach beschichte ich die Platine mit Fotolack, trockne selbigen im Backofen, belichte unter Osram Vitalux ca. 5 bis 6 Minuten, entwickle mit Drano Abflußfrei (Ein Eßlöffel auf einen halben Liter Wasser) und spüle unter fließendem Wasser den gelösten Lack vorsichtig ab, bis nur noch die Leiterbahnen auf dem Kupfer übrigbleiben. Fingernagelfest sind sie leider nicht. Deshalb lege ich die Platine nochmals in den Backofen und backe sie bei rund 150 Grad, damit der Lack durchhärtet. Danach kommt die abgekühlte Platine in rund zehnprozentige Salzsäure, in die langsam Wasserstoffperoxid eingetropft wird. Der Ätzvorgang dauert ein paar Minuten. Anschließend wird die Platine mit fließendem Wasser abgespült, getrocknet, gebohrt, mit Aceton oder Ata entschichtet und zuguterletzt mit Plastikspray vor Korrosion geschützt. Das Plastikspray kann man im Backofen nach oben beschriebener Prozedur aushärten, so hält es besser.

Doppelseitige Layouts sind *immer* ein Geduldsspiel, zumal ich immer erst die eine Seite ätze, dann einige Bohrungen anbringe und nach diesen Bohrungen die andere Seite ausrichte. Aber zum Glück kann man seine Platinen heutzutage ja auch fertigen lassen, sogar durchkontaktiert.

Das leuchtet unmittelbar ein.

Das ebenfalls.

Das werde ich beizeiten mal ausprobieren. Hört sich vielversprechend an.

Hab ich meinen Dalo noch? Und wenn ja: Geht der noch? Grübel....

Ist es auch beim Fotopositiv-Verfahren, wenn man nicht gepfuscht hat.

Gute Idee. Ich mag weder Natriumpersulfat noch Eisen-III-chlorid.

Geht das nicht auch mit Spiritus? Nehm ich lieber als Aceton, weil Aceton die Haut entfettet.

Wußte ich noch nicht.

Da würde ich ja schon sagen: PCB-Pool und deren Mitbewerber anquatschen. So richtig umweltschädigende Badewannenchemie ist doch sowieso nichts mehr für uns Erwachsene, oder?

Grüße, Holger

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Holger Bruns

Warum der Aufwand? Du willst sie doch aetzen und nicht mit dem Fingernagel betatscheln oder? Und was sagt deine Lebensabschnittgefaehrtin dazu das ihr Kuchen immer etwas komisch riecht?

Und dann loetest du die nachdem du da Plastik70 drauf hast? Na super....

Noe kein bischen. Ich mach einfach auf beiden Vorlagen ein Markierungsrahmen um das Layout und richte die Platinen danach aus. Einmal belichten, entwickeln, Schutzfolie wieder aufkleben zweite Seite belichten und entwickeln und beide Seiten gleichzeitig aetzen. Klappt immer ohne Probleme und ist deckungsgleich. (ja auch die Vias bei Eagle :-)

Das meinst du doch nicht ernst oder? Ich haette jedenfalls keine Lust mehr auf meinen Platinen von Hand rumzumalen. Das ist ja wie 1980. :-)

Wieviel hundert Platinen machst du pro Tag?

Glaube ich auch nicht. Mal abgesehen davon das man nur einen kleinen Spritzer auf ein Stueck Papier macht und einmal ueber das Kupfer wischt, wird man eine Platine schon ziemlich lange in Aceton eintauchen bis da was passiert.

Wieso das denn? Erst Freitag hat bei mir ein Praktikant der soetwas zum erstenmal gemacht hat, Adapter von SOIC auf DIL gemacht und die sind alle was geworden. Ich glaub du wirst alt. :-)

Die brauchst du doch nur fuers durchkontaktieren und das wuerde ich dann in der Tat auch nur mit Draehten machen. Sowas mache ich aber in der Tat nur bei Mustern die sehr eilig sind.

Olaf

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D.i.e.s.S. (K.)
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Olaf Kaluza

"Holger Bruns" schrieb:

dass

Spiritus geht nicht, Benzin vielleicht. Kommt auf die Tonerrezeptur drauf an.

mfg, Bernd

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Bernd Maier

Die Säure sorgt sonst für Unterätzungen.

Es geht, und die Leiterbahnen gammeln nicht.

Eagle ist böse.

Ich hab meinen DALOMARK 33 wieder ausgepackt. Ich mußte die Spitze mit Spiritus einweichen, und plötzlich malte er wieder. Das Ding ist gar nicht mal so schlecht, den habe ich bestimmt seit über 15 Jahren nicht mehr benutzt.

Aceton gehört trotzdem nicht zu meinen Lieblingschemikalien. Spiritus eignet sich zum Entschichten schon nicht schlecht. Zur Not helfe ich mit Ata und Wasser weiter und scheuere die letzten Lackreste herunter.

Nö, faul. Wenn es kein Hobby wäre, wäre Zeit gleich Geld. Und so teuer sind beauftragte Platinen gar nicht, zumal Badewannenchemie ja auch was kostet.

Durchkontaktieren mit Drähten? Hab ich auch schon gemacht, ist aber gerne ein mühsames Geschäft. Bei einigen hundert Vias überlegst du dir das nochmal, das mit den Drähten.

Grüße, Holger

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Holger Bruns

Holger Bruns schrieb:

Mit Spiritus habe ich da oft schlechte Erfahrung gemacht, etliche Fotolacke lösen sich da kaum (ich hab den Eindruck, da gibt es verschiedene). Meine Erfahrung: Aceton löst sie immer, ansonsten muß man ausprobieren ob Spiritus oder Fleckbenzin (Feuerzeugbenzin) das richtige ist.

Martin

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Martin Lenz

Aceton.

Wozu eigentlich den Toner abmachen, anschließend machst Du doch wieder Lack drauf. Ich habs noch nicht probiert, aber zumindest bei Photolack lass ich den immer drauf, der lässt sich auch löten. Das sollte bei Toner, der ja auf Parafinen aufsetzt aus so sein. Hab ich aber noch nicht ausprobiert.

Martin

Reply to
Martin Schönegg

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