Hier kam vorhin jemand an mit dem Bedürfnis nach einem Treiber für einen Elektro-Optischen Modulator (EOM), Typ Linos LM0202. Für die Elektronik sieht das Teil im wesentlichen wie ein Kondensator mit 80 pF aus. Die Herausforderung besteht in der Kombination von hoher Spannung (150V) und Radiofrequenz (bis zu 100 MHz). Außerdem soll die Modulation gut sinsusförmig sein. Höhere Harmonische sollten mehr als 40 dB Abstand von der Grundwelle haben. Andererseits sind Frequenz- und Phasengang reichlich egal. Im Betrieb wird der Treiber konstant bei der gleichen Frequenz laufen. Selbst eine Einstellung der Arbeitsfrequenz durch Austausch von Bauteilen ist akzeptabel. Der Hintergrund ist mal wieder eine Laser-Stabilisierung auf einen optischen Resonator nach Pound-Drever- Hall.
Bei einem Vorab-Experiment wurde ein kommerzieller RF-Verstärker, der mit
1W an 50 Ohm spezifiziert ist, direkt angeschlossen und mit einem Synthesizer gefüttert. Eine Induktivität wurde in Reihe geschaltet, um die Impedanz bei der Betriebsfrequenz zu minimieren. Wenn man von der damit erreichten Modulationstiefe extrapoliert kommt man für die gewünschte Amplitude auf einen 5W-Verstärker. In der für das Experiment benötigten Anzahl würde das den Etat für diese Komponente deutlich übersteigen. Nun wird die Breitband-Verstärkung, die den hohen Preis rechtfertigt, eigentlich gar nicht gebraucht. Also gibt es die Vermutung dass es eine weniger aufwendige Treiber-Schaltung auch tun würde.Eine Idee ist, zur Impedanzanpassung zwischen Verstärker und EOM zu verbessern. Dazu fällt mir ein Transformator mit passender Untersetzung ein. Ist das bei den benötigten Strömen und Frequenzen realistisch? Oder macht so ein Übertrager im Zweifel zu große Verluste?
Oder sollte man statt eines Reihen-LC einen parallelen Schwingkreis aufbauen. Das muss dann mit weniger hohen Strömen, dafür aber um so höheren Spannungen getrieben werden.
Oder ganz anders: Den EOM als Teil einer aktiven Oszillator-Schaltung einsetzen. Ein Blick in den H&H legt dafür einen Colpitts-Oszillator nahe (Seite 297).
Wir sind sicher nicht die ersten die EOMs hoher Amplitude bei möglichst wenig Aufwand betreiben möchten. Gibt es da erprobte Schaltungsprinzipien?
Bin für sachdienliche Hinweise dankbar,
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