Entstoerkondensator DC-Motor

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Stimmt schon, doch es reicht bereits eine teilweise offen liegende Leiterplatte mit etwas vermurkstem Layout. Du glaubst gar nicht wieviele PWM- und Schaltregler-Designs ich gesehen habe wo die Jungs einfach aufs Autorouter Knoeppschen gedrueckt haben. Dann roedeln irgendwo 30A Pulse auf einer 10cm langen Leiterbahn und die tut alles um sich der Umgebung gebuehrend mitzuteilen.

Wenn die Endstufe korrekt geerdet ist duerften Sachen auf der Abgangsseite nichts machen, sofern saubere Netztrennung durch einen Trafo oder ein Schaltnetzteil gegeben ist. Aber hier wohl nicht ...

Hat wohl jemand 10 Euronen sparen wollen.

Dann zieht dem Erbauer mal die Ohren lang. Das macht die EMV-Verbesserung jetzt eine Ecke kniffliger. Haben die das jemals nach Klasse-B testen lassen oder einfach floetenderweise im Self-Cert "freigegeben"?

Da kannst Du ja nach Herzenslust bei Epcos oder Kaschke einkaufen gehen :-)

Irgendwie habe ich das Gefuehl dass der Schrank wie er jetzt ist bereits knapp jenseits der einzuhaltenden Standards entlang schrappt, und da wollen die eine selbstgebaute Platine nicht?

Das ist verstaendlich. Ich weiss nur nicht wie das Dingen durch die Funkschutzpruefung gekommen ist wenn sie kaum Y-Kondensatoren setzen konnten (wegen FI). Falls er wirklich keine Funkschutzpruefung hat sollte es eh keine Zulassung geben. Ich wuerde die als Dokument anfordern, da habe ich schonmal herbe Sachen erlebt. "Aehm, das muss jemand verlegt haben ..."

Bei einem Garantiefall koennte man ja vorher die neue Platine rausnehmen ...

Wenn die gestoerte Einheit jetzt auch einige Meter weg ist, dann hast Du mit Ferriten zur Gleichtaktunterdrueckung gute Chancen. Aber es wird ein Punkt kommen wo sich nichts weiter verbessert. Das ist der Punkt wo Asymmetrien die Oberhand gewinnen. Im Kabel kann man die durch saubere Parallelfuehrung und Schirmung im Griff halten, am Motor selbst ist das schwieriger.

Ok, Umfeld sind wohl einige Meter. Dann sieh mal nach welche Haendler richtig dicke Ferrite haben. Da einige Leute in dieser NG im Bereich der Kraftelektronik arbeiten koenntest Du hier nach Quellen fragen wenn sich das schwierig gestaltet. Direktanfragen bei EPCOS waren zumindest von USA aus nicht besonders erfolgreich, waehrend Kaschke sofort jemanden persoenlich vorbeischickte. Und das obwohl der eine harte Erkaeltung hatte, er war aus Deutschland hier, war echt beeindruckend. Wenn sie jetzt nur noch einen faehigen Web Designer einstellen wuerden und diese elenden PDF Files loswuerden.

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Gruesse, Joerg

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Joerg
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Moin!

Tja, was soll ich da sagen. Vielleicht noch, daß die dicke Motorleitung von 5x4mm^2 geschirmt ist, daß der Schirm im Schrank fein säuberlich auf eine kleine Erdungsschiene geschraubt ist, und daß diese Schiene in Kunststoffhaltern sitzt und sonst _nirgends_ angeschlossen ist? GNAAAAAAARGH!

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Aha! Da koennte man ja mal durchbohren, die Erdungsschiene mit dem Schrankchassis verschrauben und sehen was passiert. Am besten waere aber eine Auflage des Schirms direkt an der Eintrittsstelle in den Schrank.

Achte darauf dass Du keine hohen Ausgleichsstroeme bekommst wenn der Schirm am Motor auch geerdet ist. Ich kenne Eure Anlage nicht, habe aber schon mitbekommen wie kernige Schirme gut warm wurden. Abgemacht, gemessen, nur einige hundert mV Unterschied aber beim Zumachen etliche zig Ampere.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Moin!

[Schirmung nicht angeschlossen]

Warum nicht zurück zur Quelle, also mit der Bezugsmasse der Endstufe verbinden?

Wie, nur durch kapazitive Kopplung im Motor? Mit ner Wicklung kann der Schirm / das Motorgehäuse ja bei Brückenschaltung nicht verbunden sein.

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Mehrere Gruende:

a. Das EMV Filter auf der Netzseite sitzt mit einiger Sicherheit (hoffentlich ...) in der Naehe der Stelle wo das Netzkabel reinkommt. Obwohl, nach Deinem Kommentar ueber den Schirm wuerde mich nix mehr wundern :-)

b. Selbst wenn nicht, der Schrank muss innen HF-maessig als "versaut" angesehen werden. Besonders nachdem Du die Sache mit der "luftigen" Schiene erwaehntest. Das heisst wenn Du den Schirm an der PWM Endstufe fest machst wirkt der Teil von da bis zum Loch im Schrank wie eine Koppelspule. Das faengt sich lustig einen Teil des HF-Muells und der Rest des Kabels verteilt den draussen wieder.

c. Wenn die Quelle in schickem glaenzendem Eloxal-Alu steckt dann findest Du oft gar keinen gescheit geerdeten Punkt in deren unmittelbarer Naehe.

d. Schlabbriges Layout der PWM Platinen, Billig-Induktivitaeten, all das kann Magnetfeld rauspusten und wuerde ebenfalls in den Schirm einkoppeln wenn er nicht am Durchbruch geerdet ist.

Nein, wenn er dort elektrisch z.B. auf dem Motorgehaeuse aufgelegt ist und selbiges wieder ueber Bolzen und sonstwas geerdet ist. Zum Problem wird das z.B. dann wenn die Anlage (Motor, Getriebe, sonstiges Geraffel) ueber Wasserrohre oder sonstwie geerdet sind, der Schaltschrank aber ueber das Netz mit dem Fundamenterder oder Sternpunkt verbunden ist. Da koennen geringe Potenzialunterschiede bestehen, aber wenn man die verbindet kann richtig was fliessen. Vorsicht ist in dieser Hinsicht auch bezueglich der Motorlager angesagt. Die moegen es ueberhaupt nicht wenn da Erdungsstroeme durchfliessen, genausowenig wie Korona.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Muahaha. Als ich mal auch mit dem MW-Radio eine Umrichterstörung gesucht habe, war der Motor richtig angeschlossen und geerdet, dafür war der Schirm unseres Sondenkabels in der Schrankdurchführung nicht durchverbunden. Haben wir auch eine Weile gesucht, bis das entdeckt war...

-ras

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Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

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