Hi.
Neulich hatte Ulrich Lukas auf einen Entlötkolben hingewiesen, der bei ebay angeboten wurde. Der Anbieter hat auch einen Onlineshop, hier ein direkter Link auf den Artikel:
Einige Leute äußerten Bedenken über die Funktion dieses Teils, vor allem angesichts des Peises von 4,95 Eur. Da mich das Ding gereizt hat habe ich eines bestellt. Es gibt auch Ersatzspitzen für 0,45 Eur, allerdings nur in einer Größe.
Das Teil hat mich direkt beim ersten Ausprobieren voll überzeugt. Während arbeiten mit Lötkolben und Sauger immer Krampf ist, und Auslöten von Bauteilen, die in durchkontaktierten Lötaugen stecken kaum funktioniert, ist dies hiermit kein Problem. Anheizzeit ist recht lange, aber die Lötstelle wird schnell durcherhitzt. Der Sauger ist sehr gut und hält lange den Unterdruck wenn man die Spitze zuhält. Man kann den Plastikzylinder zwecks Reinigung herausnehmen. Der Rückstoß ist gering, und damit auch die Gefahr daß man die Platine beschädigt. Außerdem ist der Sog so gut, daß er fast immer auch ausreicht wenn man den Stößel festhält und langsam nach oben gleiten läßt. Mich hat das Ding überzeugt, und ich habe immerhin auf der Arbeit einen Weller Reparaturplatz mit Entlötkolben stehen. Trotz ungeregelter Heizung ist die Gefahr die Bauteile zu überhitzen eher gering; ich stelle auch den Weller immer recht hoch ein, damit der Entlötvorgang insgesamt kurz bleibt, das belastet Platine und Bauteile weniger. Mir ist es problemlos gelungen, Steckverbinder und DIL IC's auf durchkontaktierten Platinen sauber zu entlöten, ohne irgendwas zu beschädigen. Für sehr feine Sachen ist die Spitze etwas grob, geht aber auch; z.B. Lötbrücke zwischen zwei TQFP Pins entfernen. Sowas geht aber auch gut mit Entlötlitze. Für größere Pins kann man sich sicherlich eine Spitze aufbohren, kosten ja nicht viel.
Ich hoffe das stillt eure Neugier.
Ich wünschte ich hätte so ein Gerät schon als Schüler gehabt, als ich noch darauf angewiesen war Bauteile auszuschlachten. Warum ist nicht schon früher jemand auf die Idee gekommen?