Doktorarbeit in fremdem Fachbereich?

Hallo, ich habe vor kurzem von einem Studenten gehört, dass es möglich ist, als Student der Elektrotechnik seinen Doktor in Physik oder Chemie (Dr. rer nat.) zu machen. Ist da was Wahres dran? Und um welche Themen könnte es da gehen? Ist es auch möglich in ingenieurfremden Gebieten wie z.B. Quantenelektrodynamik zu promovieren? Eine Frage, die mich brennend interessieren würde.

Vielen Dank schon mal für eure ANtworten.

Gruß, Peter

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Peter K
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Die Promotionsordnung des entsprechenden Fachbereichs hilft Dir weiter. Ähnliches funktioniert z.B. hier in Münster im Fachbereich Medizin, nennt sich dann Dr. rer. medic.. Bedingung ist (neben abgeschlossenem Erststudium) ein absolvierter Promotionsstudiengang (4 Semester, 1 Hauptfach mit 21 SWS, 2 Nebenfächer mit je 11 SWS) und eine Dissertation in einem für die Medizin bedeutenden Fach (z.B. Naturwissenschaften etc.). Zusätzlich wird eine mindestens 2jährige Tätigkeit (Voll- oder Teilzeit) im Bereich der med. Einrichtungen verlangt.

Sebastian

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Sebastian Voitzsch

Hallo Peter!

Wo fängt denn "fremd" in Bezug auf Fachbereich an? Wir haben hier am WZL (RWTH Aachen, Maschinenbau) auch E-Techniker (mich eingeschlossen) und Informatiker, die auf Dr.-Ing. promovieren...

Gruß Thorsten

--
Kunst kommt aber von 'können',
nicht von 'kennst du schon den neuesten trick?'
   Gunther in oecher.computer zum Thema "Gutes Webdesign"
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Thorsten Ostermann

Hängt von der Hochschule ab (-> Prüfungsordnung). Meist steht da sinngemä3: Voraussetzung ist Diplom in Physik oder vergleichbar zB--^ ^^^^^^^^^^^^ und darauf kommt es an. Vergleichbar ist vieles :-)

Du mu3t einen Prof als Doktorvater finden, der Dich als "vergleichbar ausgebildet" akzeptiert und Dir ein passendes Thema erlaubt.

Bei der Uni in Tübingen kannst Du alle Naturwissenschaften (Elekro haben die nicht) mischen (Bio, Phys, Mathe, Informatik gehen)

Gru3 Uli

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Uli Wannek

Fremd würde für mich bedeuten, wenn ich meinen Doktor z.B. in einem naturwissenschaftlichen Fachbereich machen würde und dadurch statt eines Dr. Ing. einen Dr. rer nat. bekäm.

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Peter K

D.H. ein Ing. ist nicht aus einem naturwissenschaftlichen Fachbereich?

SCNR

Gruß Markus

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Markus Imhof

Hallo,

nngem=E43:

m.W. von der Fakult=E4t und deren Promotionsordnung. Im Zweifelsfall gibt= s=20 einen (Habilitations- und) Promotionsausschuss, der darueber entscheidet.=

Das halte ich auch fuer das wichtigste...

Gru=DF, Dirk

--=20 Dirk Wiebel SFB 441 Linguistische Datenstrukturen Nauklerstr. 35 fon: +49 7071 29-77153 D-72074 Tuebingen fax: +49 7071 29-5830 Email: -- hidden in Usenet -- GNUpg public key:

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Dirk Wiebel

Schlau erkannt, er ist aus einem ingenieurwissenschaftlichen Fachbereich.

SCNR

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Jochen Giese

Na ja, in aller Regel muß der Dekan das Ganze noch absegnen (vor allem die Gleichwertigkeit ist Sache des Dekans).

Sebastian

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Sebastian Voitzsch

Oftmals geht das (DI E-Technik => Dr. rer. nat. Physik). Aber: Es ist zu Teil so, daß bei der Promotion im eigenen Fach (Dipl. => Dr.) nur eine Disputation, also eine Verteidigung der Dissertation plus einige allgemeine Fragen zu Fachgebiet, hat (Zeitdauer so ca. ne Stunde). Ist man "Quereinsteiger", muß man noch zusätzliche Fachprüfungen ablegen. Weiterhin verlangen einige Unis, daß man mindestens einige Semester an der Uni eingeschrieben gewesen sein muß, bevor man dort promoviert. Hat man dort schon sein Diplom gemacht, erfüllt man das automatisch. Ansonsten muß man sich rechtzeitig als Promotionsstudent einschreiben.

Gruß

Tassilo

--
µC Assembler-IDE für AVR, 8051, Z80, 8048 =>
http://www.theeg.de/aside/index.html
================================================================
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
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Tassilo Heeg

Peter K schrieb: > Ist es auch möglich in > ingenieurfremden Gebieten wie z.B. Quantenelektrodynamik zu > promovieren? > Eine Frage, die mich brennend interessieren würde.

Formal ist es möglich. Aber inhaltlich ? Als Fausregel sollte doch gelten:

** Diplom: Der offizielle Lehrer stellt eine Aufgabe. Loest der Student die Aufgabe, dann qualifiziert er sich als Inhaber eines Diploms. ** Doktor-Titel: Der Kandidat schlägt aus eigenem Antrieb die Lösung eines Problems vor.

Wenn man nur auf das Thema der Doktorarbeit wartet, wie die Kinder auf die Bescherung vom Weihnachtmann, dann laeuft von vornherein etwas schief. Es geht dir sicherlich um die experimentelle Seite. Eine solche Doktorarbeit wird also für die Allgemeinheit nicht ganz billig. Sei ehrlich: Sollen die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler dies alles finanzieren, nur weil du einen Doktor-Titel willst ?

Umgekehrt macht es Sinn: Wenn du dich in einem gewissen Fachgebiet bis an die Front der Forschung herangearbeitet hast. Wenn du plausibel gemacht hast, dass du selbst- staendig arbeiten kannst und Vorschlaege fuer eine eigene Forschung hast, dann macht es Sinn, dass die Allgemeinheit dir deine Begabung und deine Muehen mit einem Titel anerkennt.

Ich verbleibe zu 80% amuesiert, zu 20% erstaunt, Joachim Riehn

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Joachim Riehn

Nicht unbedingt. Doktor-Titel ist idR gleichbedeutend mit der "Fähigkeit zum eigenständigen wissenschaftlichen Arbeiten". Das Ergebnis muß - und da nähern wir uns einander an, einen beachtlichen Fortschritt für das entsprechende Fach darstellen. Aber diese Ergebnisse kann man auch erreichen, wenn z.B. der Doktorvater ein Problem in der Schublade liegen hat, welches nur auf einen geeigneten Kandidaten wartet - dem Prof selbst fehlt die Zeit dazu.

Man muß ja nicht gleich die völlig inflationären Dres der Mediziner als Maßstab nehmen...

Sebastian

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Sebastian Voitzsch

Hallo,

und ich bin zu 100% erstaunt - entweder lebe ich in einer anderen Welt oder seit den letzten 10 Jahren hat sich alles geändert.

Ist ja schön, das Du so eine theoretische? Vorstellung hast, aber ist das nicht nur Wunschdenken???

Bei uns an der Uni war das in der Regel so (E-Technik):

Fall 1) Ich arbeite als als Assi und übelege mir dann mal nach 3 bis 4 Jahren worüber ich denn so meine Doktorarbeit verfassen könnte. Was dabei heraus kam, war teilweise an den Haaren herbei gezogen und hatte nicht unbedingt wissenschaftliche "Qualität" im engeren Sinne.

Fall 2) Der Prof. hat da so ein Problem, das gelöst werden muß (er bekommt von extern Geld dafür). Später zaubern wir daraus mal irgendwie eine Doktorarbeit.

Und nu, was würde der Steuerzahler sagen? Sind die Kandidaten nun begabt, oder nur der Prof. (Prof. kam damals, ich denke heute immer noch, von profit)!?

Zu 80% im echten Leben zu 20% hoffend, dass es besser wird ;-)

ZE

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Hans Zocker

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