einem Kollegen ist das Schaltnetzteil in seinem (10 Jahre alten) Keyboard abgeraucht, Schaltdiode offensichtlich durchgebrannt. Vielleicht könnt ihr mal einen Blick draufwerfen:
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(ihr müßt euch wohl die große Version runterladen) Leider kann man den Code nur sehr schwer entziffern, am ehesten noch an der IMHO zu D9 identischen D4. Ich lese da was von RJ31 oder Rd31, ich habe aber nichts passendes gefunden. Auch das Logo läßt sich nach
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nicht wirklich zuordnen.
Irgendjemand ne Idee? Das Gehäuse dürfte DO214AC sein.
Unwahrscheinlich (wenngleich nicht unmöglich) dass nur die Diode hin ist. In jedem Fall musst Du die Platine wegkratzen, weil die definitiv nicht mehr isoliert.
Ich würde mir keine Mühe geben. Ausmessen welche Spannung die Diode ungefähr halten muss, abschätzen, welchen Strom es ungefähr hält und dann einfach was Gutes einbauen. Der Bauteilpreis ist sowieso vernachlässigbar. So bis einige 'zig Volt baut man eine Schottky ein, bei höheren Spannungen (wahrscheinlich, weil wohl Primärseite) eine Epitaxialdiode. Bei letzterer ist dann auch die Spannung egal, denn Modelle bis 1000V sind Schüttgut.
Ich würde auch einfach ein bedrahtetes Modell anlöten und die Leiterbahnen rund um den verkohlten Bereich komplett wegschneiden. Dann hat man auch das Isolationsproblem gelöst. Mit einer UF4008 oder notfalls UF5408 wird er schon laufen. Beides Centartikel.
Aber wie gesagt, man sollte schon mal genauer hinsehen, was da noch so alles kaputt ist. Schalttransistoren, deren Ansteuerung und auch die Elkos sind sicher einen Blick wert. Mit einem Oszi mal die Schaltimpulse anzusehen, ist sicher auch kein Fehler.
Wenn du nichts passendes findest, dann l=F6te doch einfach eine 1N4007 dr=FCber. Die Wahrscheinlichkeit, dass da auch noch anderes bei abgeraucht ist, ist sowieso gegeben. Aber einen Versuch ist Wert ;-)
Nochwas: die Schaltung sieht reichlich suspekt aus. Ich vermisse irgendwie den Schaltregler. Sollte es eines von den Billignetzteilen sein, die einfach den Kern in die Sättigung fahren bis der Steuerstrom versiegt, dann gibt es eigentlich sowieso nur einen guten Platz: die Mülltonne. Bei den Dingern muss man froh sein, wenn sie nicht zum Abschied das ganze Keyboard gegrillt haben, oder gar der Trafo hin ist. Wenn das Keyboard nicht zu viele Spannungen braucht, tut es vielleicht ein Standard Netzteil-Modul. Aber man kann auf dem Bild jetzt auch nicht alles erkennen. Kann schon sein, dass da rechts noch etwas kommt.
das ist das Logo von General Semiconductor. Auf dem Foto kann ich die=20 Typenbezeichnung nicht erkennen. Was befindet sich denn auf der anderen Seite der Leiterplatte?
Am Wed, 26 Sep 2012 10:39:53 -0700 schrieb Heinz Pripal:
Wenn das, wie der OP schrieb, eine Schaltdiode ist, wird eine 4007 deutlich zu langsam sein. Ohne genauere Angaben ist es schwierig, einen Typ zu empfehlen Man müsste wissen, welche Spannung geschaltet wird, welcher Spitzenstrom fliesst und vor allen Dingen, welche Schaltfrequenz vorliegt.
Das ist korrekt. Die würde binnen Sekunden glühheiß und abbrennen.
Spannung: 1kV-Diode nehmen, das reicht. Strom: hier muss man wirklich schätzen. Eine 1A-Diode sollte eigentlich reichen.
Die Schaltfrequenz ist egal. Man nimmt einfach eine Diode, die für jede (in diesem Kontext) erdenkliche Schaltfrequenz reicht. Damit bewegt man sich heutzutage immer noch in der 20 Cent-Klasse.
Danke für Eure Hilfe. Das Netzteil ist, wie schon gesagt, mindestens
10 Jahre alt (da Vishay General Semiconductor 2001 übernommen hat, vielleicht sogar ein bisschen älter). Damals waren auf jeden Fall Schaltnetzteile noch nicht so verbreitet wie heute, einen Schaltregler sucht man jedenfalls vergeblich. Es ist auch kein einfaches Netzteil, sondern stellt eine ganze Reihe von Spannungen zur Verfügung. Ich hab euch mal noch ein paar Bilder gemacht:
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Es kann schon sein, dass die durchgebrannte Diode ein Kolateralschaden ist, auf der Oberseite sieht man beim Trafo in der Nähe von D10 ein paar schwarze Sprengsel, vielleicht hat's ja eine Wicklung erwischt. Es ist halt blöd dass keinerlei Unterlagen da sind und Ersatz vom Hersteller gibts wohl auch nicht mehr.
Das Logo haben sie vermutlich auch später noch benutzt, TI lasert heute noch "Burr Brown" auf bestimmte Bauteile...
Wenn wirklich die Wicklung kaputt ist, gehört schon viel Optimismus dazu, das Ding wiederbeleben zu wollen. :-( Vermutlich ist es dann einfacher/sicherer, irgendwie die benötigten Ausgangsspannungen zu erraten und ein anderes Netzteil zu adaptieren.
So wie ich das interpretiere ist D9 Teil eines zwar witzigen, aber IMHO nicht besonders schönen Snubber-Netzwerks, welches eine zusätzliche Anzapfung der Primärwicklung (oder aber Hilfswicklung) benötigt. Schau mal, ob C20(?, der blaue zwischen Schalttransistor und Primärelko) noch heil ist, ein Kurzschluss würde die kaputte Diode und eine durchgebrannte Wicklung erklären. D9 und die Hilfswicklung könnte man evtl. durch einen Widerstand über C20 (und evtl. einen Typ mit höherer Sperrspannung für D4) ersetzen, aber ob der Trafo mit durchgebrannter Wicklung noch betriebssicher ist erscheint mir doch eher zweifelhaft. Außerdem kann auch noch was anderes kaputt sein...
So schwierig ist das nun auch wieder nicht. Pin 1 ist eine positive Spannung, linear geregelt durch den Regler am Platinenrand. Pin 3 ist eine negative Spannung, linear geregelt durch den Regler am Trafo. Pin 2 ist die Masse zu den beiden linear geregelten Spannungen. Die Spannungswerte kannst Du am Typ der Regler ablesen (ich vermute +-12V oder +-15V). Pin 4/5 ist die normale Ausgangsspannung des Schaltnetzteils. Anhand der Schaltung um IC1 (i.d.R. irgendeine TL431-Variante) komm ich auf 5,2V. Da ich vermute, dass die 0,2V bei Volllast über der blauen 6R8-Drossel abfallen, würde ich mal von 5V ausgehen. Pin 6/7 ist die Masse für die 5V. Soweit ich das sehe, gibt es keine Verbindung zwischen den beiden Massen, das kannst Du aber mit dem Durchgangsprüfer testen.
"Markus Faust" schrieb im Newsbeitrag news:50653493$0$6570$ snipped-for-privacy@newsspool3.arcor-online.net...
Hi, ack. TTL fürs digitale Geklimpere und +-12 für den analogen Verstärker. Vermutlicht tuts selbst dann 11V, wenns eher 16V waren....klingt nur was schräg. So gesehen "fusioniert" man erstmal drei Wandwarzen und guckt, obs noch muckt.
Man könnte mal die Sekundärseite prüfen (sind ja drei Linearregler), welche Spannungen (und evtl. Ströme) sie abgeben, ob die in Ordnung sind und ob das Keyboard damit läuft.
Wenn man sich nicht die Mühe machen möchte, die Primärseite zu rekonstruieren, könnte man ja erwägen, einfach einen passenden Trafo einzubauen. Soooo viel Leistung wird das Keyboard ja nicht aufnehmen.
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