Brummen auf Aktivboxen ohne Erdung

Hallo,

ich habe folgendes Problem: Bei der Verbindung meines Notebooks mit einem Aktivboxen-System hört man ein starkes Brummen auf den Boxen. Wohlgemerkt besitzen beide Geräte nur einen Eurostecker. Nach Ziehen des Notebook Netzteils verschwindet das Problem. Wenn ich einen Massepunkt des Notebooks (serielle Schnittstelle, Netzwerkanschluss o.ä.) berühre, wird das brummen weniger bzw. verschwindet ganz.

Zwischen Massepunkt des Notebooks und Schutzleiterkontakt der Steckdose liegen ca. -5V an (gemessen mit einem einfachen Multimeter).

Liegt ein Defekt vor oder kann das Beobachtete normal sein? Ich überlege mir, ob ich mir nicht vielleicht eine Erdungsleitung an den Rechner klemme um das Problem zu beseitigen. Mit angeschlossenem externen Monitor ist das Problem übrigens von selbst weg, da das Notebook dann wohl durch den Monitor geerdet wird.

Ich freue mich über Tipps und Anregungen! Fabian

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Fabian Gebhardt                            Registered Linux User #219485
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Fabian Gebhardt
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"Fabian Gebhardt" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@burns.homeip.net... ..

mir, ob

Hi, das ist "normaal", beide Leitungen des AC-In sind mit kleinen Kondensatoren gegen die Masse/Minus am Notebook abgesetzt. Über diesen Weg "dürfen" bis zu

8mA fließen, bei 230Volt....main Notebook hat mich damit "in den Bauch" gebissen. Habe mir daher ein geerdetes Netzteil besorgt, das dergestalt den Strom selber ableitet. Sonst fließt der über Deine Gerätekette. Ein Knackpunkt ist dabei oft USB, ein Intel-Chip war dafür berüchtigt, wegen solcher Spannungen abzurauchen. Und Ethernet hat genau wegen dieser Problematik seine Hochspannungsfestigkeit.
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mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Das dürfte Ausnahmsweise mal eine elektrische Einstreuung sein (meistens sind es magnetische). Wahrscheinlich ist das Abschirmkabel zu den Aktivboxen schlecht geschirmt. Theoretisch kann man selbiges mit Alufolie umwicken, die man mit der Masse verbindet, aber das sieht unmöglich aus, hält schlecht und oxidiert mit der Zeit. Deshalb ist die einfachste Lösung, eines der Geräte (und nur eines!) einfach zu erden.

Das dürfte eine Zufallszahl sein. Es ist ursächlich ein Wechselstrom.

Kein Defekt (wenn man mal von der Unzureichenden Schirmung einer der Komponenten absieht)

Yep.

wird.

Ja.

Marcel

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Marcel Müller

Fabian Gebhardt schrieb:

ob

wird.

Ja, eine Erdung wäre sinnvoll und effektiv, wie Du beim Anschluss eines Monitors feststellst. Alternativ könnte man die entstehenden "CommonMode-Störungen", die wie schon beschrieben wurde durch die netzseitigen Störkondensatoren entstehen, auch durch Audiotransformatoren beseitigen.

Gruss Udo

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Udo Piechottka

Hallo,

gUnther nanonüm schrieb:

warum macht man das? Dient das der Entstörung? Hast du einen Tipp, wo ich mir etwas dazu anlesen kann?

Grüße, Fabian

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Fabian Gebhardt                            Registered Linux User #219485
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Fabian Gebhardt

Hallo Udo,

Udo Piechottka schrieb:

Nun gut, wenn ich nun am Notebook kein geerdetes Gerät angeschlossen habe, erde ich nun ggf. separat. Die Möglichkeit der Audiotransformatoren hatte ich auch im Kopf, erden ist aber wohl einfacher und billiger.

Grüße, Fabian

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Fabian Gebhardt                            Registered Linux User #219485
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Fabian Gebhardt

Nö, das ist ein bekanntes Problem mit Notebooks als Zuspieler auch bei Konferenzen und Tagungen. Schuld sind die Notebooknetzteile, wie bereits andere Poster dargelegt haben. Dumm, wenn der Präsentierende dann unbedingt sein eigenes Notebook statt der gestellten (und getesteten!) Hardware nutzen will. Sehr beliebt dabei auch akustische Meldungen zur Batteriestandswarnung :-)

Das dürfte bei Line-Pegel und kurzen Wegen eher unkritisch sein.

Zuendi

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Sebastian Zuendorf

Nein. Der Berührungsstrom muss kleiner 0,5mA sein. Der Begriff "fließen" ist ein wenig irreführend, da bei einem SK2 Gerät ja erstmal gar keine Strom vom Gehäuse abfleißen kann. Dafür wird es eine Spannung von ca. 115V annehmen, hochohmig gemessen. Würde man nun das Gehäuse über ein Strommessgerät mit dem Schutzleiter verbinden, dann würden maximal 0,5mA fließen. Bei 8mA gehört es in den Elektronikschrott. Bei SK1 Geräten sind bis zu 3,5 mA Strom auf dem Schutzleiter erlaubt, da der aber niederohmig ist, ergibt sich keine (nenneswerte) Berührungsspannung. Auch hier wären 0,5mA Berührungsstrom maximal erlaubt.

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Carsten Schmitz

Hallo!

Sebastian Zuendorf schrieb:

Jein, mitschuld vielleicht, aber wenn eine Verkabelung bei wenigen Milliampere Mantelstrom bereits mit deutlich hörbarem Brummen reagiert, dann ist entweder die Verkabelung extrem schlecht, oder die Stecker haben keinen gescheiten Kontakt. Es gehören also schon Zwei dazu. Allerdings ist u.U. bereits die selten genutzte Buchse im Notebook der Übeltäter. Dann reicht tatsächlich einer.

Die andere Alternative ist, dass nicht der Mantelstrom, sondern alleine das Common-Mode-Potential für die Einstreuung verantwortlich zeichnet. Und das setzt eine elektrostatische, also kapazitive Einstreuung im Signalweg vorraus. Auch hier gehören meistens Zwei dazu.

Ja, das ist sowieso so ein Thema. Man hat die Wahl zwischen nicht funktionierender Präsentation, weil die Installationsumgebung nicht hinreichend identisch ist, um mit per absolutem Pfad eingebundenen Content, einer anderen Office-Version, den nicht enthaltenen Lieblingsschriften oder anderen Designfehlern im Dokument umzugehen. Oder die naive Vorstellung, ein beliebiges Notebook würde sich einfach so zur Präsentation eignen, wird enttäuscht. Von doppelter Interpolation bei billigen Grafikchips, die bei aktiven Display nur dessen native Displayauflösung ausgeben können (bei Wide-Screen dann sogar mit rundherum schwarzen Balken), über fehlende Overlay-Videos auf dem sekundären Ausgang bis hin zu den genannten Audioproblemen ist eigentlich alles dabei.

Und diverses anderes Gebimmel von selbstherrlicher, nutzloser Software. :-)

Normalerweise schon. Aber ich habe den Fall schon bei einer 1,5m-Strippe erlebt. Was auch vorkommt ist, dass die Verstärkerkomponenten der Lautsprecher in den Plastikbüchsen komplett ungeschirmt sind. Dann wirkt die Umgebung bei ungeerdeter Signalmasse wie ein großer Schirmkäfig mit

110V AC.

Marcel

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Marcel Müller

Das Problem liegt einfach in der idR. unsymmetrischen Signalführung von Consumergeräten. U.a. aus diesem Grund kommen bei halbwegs ernsthaften Anwendungen direkt nach dem Sounkarten-Ausgang eines Notebooks DI-Boxen bzw. Übertrager zur Symmetrierung zum Einsatz, die auch gleich eine Massetrennung ermöglichen.

Mein altes Thinkpad 600X hatte mit diversen (IBM-)Netzteilen Brummprobleme, die sich irgendwann mit einem anderen Netzteil beheben ließen. Bis dahin musste selbst beim Anschluß an einen HiFi-Verstärker ein Übertrager eingesetzt werden. Das aktuelle T30 hat diese Probleme z.B. nicht und funktioniert auch mittels 3,5mm Klinke -> Cinch brummfrei an allen bisher verwendeten Geräten von Home-HiFi bis 40kW-PA :-)

Zuendi

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Sebastian Zuendorf

"Carsten Schmitz" schrieb im Newsbeitrag news:ff4al1$r6a$02$ snipped-for-privacy@news.t-online.com... ..

Hi, so dachte ich eigentlich auch. Doch wie mir "unser TE" dann mitteilte, wäre dem nicht so, es gäbe da "Ausnahmeregeln" und es seien bis zu 8mA "drin". Aber wegen Kulanz....ich habe mein Netzteil gekriegt. Und die sichtbaren Funken, die ich bei vielen anderen Geräten gelegentlich ziehen kann, sind mit 0,5mA bestimmt nicht machbar. Das USB-kabel vom Drecker ans PC-Gehäuse gehalten...Brtz. Oder das vom Scanner...brtz. Kann man im Dunkeln schön sehen. Statische Aufladung ist das bestimmt nicht. Und moderne Rechner-"Parks" summieren das dann, oft ist ja der PC das einzige Gerät mit

3-poligem Kabel heutzutage.
--
mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Marcel Müller schrieb:

Ich fürchte, das Du den Zusammenhang noch nicht so recht erblickt hast.

Es fliesst im Brummfall kein "Mantelstrom", sondern die gesamte Masse des Systems ist auf ca. 110V Wechselspannung bedingt durch den kapazitiven Spannungsteiler der Y-Kondensatoren. Theoretisch sollte es keinen Einfluss haben, da ja auch dem Signal diese "CommonMode"-Spannung überlagert ist. Leider ist die Unterdrückung dieses Signals nicht beliebig gut, eben das hört man im Falle der nicht angeschlossenen Erdung.

Gruss Udo

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Udo Piechottka

Hallo Marcel,

Das ist gar keine Einstreuung, das koppelt direkt via Y-kondensator am Netzteileingang als Gleichtaktsignal ein.

Schmarrn.

Und bringt einfach gar nichts, nicht mal mit Goldfolie.

Eben, aber nicht deshalb.

Marte

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Marte Schwarz

Hallo Marcel,

So ist es wohl auch. Wohin sollten die Mantelströme denn auch fließen?

Nein, für Common Mode reicht es völlig, dass die Geräte "Massekapazitäten" besitzen. Frag mich jetzt nicht, wie das auf neudeutsch richtig heisst. Jedes leitfähige Teil hat gegen Unendlich eine endliche Kapazität. Diese bildet mit der Einkopplungskapazität einen kapazitiven Spannungsteiler. Genau hierdurch entsteht auch der Stromfluß in die Eingänge. Bedingt durch die asymmetrischen Enigänge entsteht wegen der unterschiedlichen Impedanzen im Signalweg gegenüber der Abschirmung eine Differenzspannung. Ich hoffe mich einigermaßen eindeutig ausgedrückt zu haben. Bei Biopotentialmessungen haben wir es fast immer mit Gleichtaktstörungen zu tun. Wenn man deren Entstehung nicht geblickt hat, dann wird das Ergebnis selten gut.

Was Du nicht sagst...

Marte

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Marte Schwarz

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