Analog Asic - welcher Ansprechpartner

Hallo zusammen,

wir stehen auf Arbeit kurz davor für ein Projekt die Weichen in Richtung Analog - ASIC zu stellen, eine diskrete Lösung wird wahrscheinlich zu komplex und nur schwer zu handeln sein.

Die Stückzahl - und da liegt anscheinend der Knackpunkt - wird vermutlich bei nur 30.000 Stück pro Jahr liegen.

Hauptteil des ASICs werden ein paar Dutzend Operationsverstärker mit hohen Anforderungen an geringen Offset, Temperaturstabilität und hoher Gleichtaktunterdrückung sein, die Einhaltung der Verstärkungstoleranz muß genau getrimmt werden.

Wer hat eine Ahnung, welche Firma (vorzugsweise mit Sitz in Deutschland) hier der passende Ansprechpartner mit Erfahrung auf diesem Bereich sein könnte ?

Gruß Thomas

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Thomas D.
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Das ist schon die Grenze, wo es Sinn macht, d.h. der einzelne IC wird wegen der Masken etwas mehr kosten. Es gibt aber genügend IC's, von denen am Anfang deutlich weniger hergestellt werden. Das Zauberwort heißt MPW Run mit Extra Dies.

Die Trimmung geht *im Prinzip* analog, kostet aber.

Heute macht man das eher digital, und sei es ein EEPROM und ein D/A oder ein dynamisches Einmessen beim Systemstart oder auch periodisch, das hängt von der Anwendung ab. Ich rate *dringend* zu einer solchen Lösung, alternativ gínge Zener-Zapping (ist aber irreversibel) oder Laserabgleich (*sehr* teuer), weil man sich damit spezielle Tester-Boards und teure Testzeit spart und vorallem MPW's ohne Extrawurst nutzen kann.

Gerade die Wandler brauchen, wenn sie nicht schnell sein müssen, relativ wenig IC-Fläche.

Bei "ein paar Dutzend" Operationsverstärkern sollte man sich auch anschauen, ob nicht eine digitale Signalverarbeitung on Chip *viel* billiger wird.

Ich habe mit Austriamicrosystems

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sehr gute Erfahrungen gemacht und kann die Firma gerade auch für etwas exotischeres Zeug uneingeschränkt empfehlen. Die sitzen zwar in Österreich, aber dort wird bekanntlich auch Deutsch gesprochen.

Das schöne ist: AMS hat *wirklich* eine Fertigung vor Ort in Österreich (habe ich selber gesehen ;-) und auch die gesamte Kompetenz dort und parallel gleiche Prozesse bei einem taiwanesischen Massenhersteller.

Ich habe dort einen ASIC mit zwei sehr schnellen 10 Bit D/A- Wandlern und einem A/D Wandler und Digitalanteilen gemacht, man hatte sich auch viel Mühe gegeben, die für AMS neuartige Schnittstelle zu unserem eigenen EDA Tool zu unterstützen. Letzlich haben wir Cellbibliotheken erhalten, dann selber gelayoutet und GDS2 zurückgeschickt. Bei den Wandlern hatte AMS noch diverse Layoutratschläge gegeben. Der IC hat auf Anhieb funktioniert.

Allerdings hatte ich die Schaltung vorher in Teilen als FPGA realisiert und *im System* getestet. Wenn man dann eine automatische Umsetzung hat (wir haben uns eine genaut ;-) und beim Zusammenfügen der Teile vorsichtig und *genau* arbeitet, dann ist soetwas möglich.

Angenehm aufgefallen ist mir auch, dass ich es nicht mit aufgedackelten "das machen wir immern nach Schema F, wir sind schließlich Folienauflege-Weltmeister" Salesdroiden zu tun hatte, sondern mit Leuten, die wissen, wovon sie reden und pragmatische Lösungen finden.

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
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Oliver Bartels

"Thomas D." schrieb:

Eventuell das Fraunhofer IMS in Duisburg (hat eine eigene Chipfertigung)

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MfG

Marcus Overhagen

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Marcus Overhagen

Etwas wenig für Realnamen.

Es hört sich sehr nach etwas an was mit digitaler Signalverarbeitung ( die wenn sie langsam ist auch auch Controller abgewickelt werden kann ) besser bedient ist.

Nach oben genannten Specs kaum gangbar. Solche ICs bestehen typisch nicht aus "ein paar Dutzend" Operationsverstärkern, sonst werden sie schnell full custom und bei niedrigen Stückzahlen preislich uninteressant bzw. Hersteller will dann gar nicht.

Ansonsten in Deutschland: Elmos, ( digital ? )

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( bipolar, analog )
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( auch opto )

In England:

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( bipolar ) Die haben auch kitparts wie ehedem Ferranti.

Für niedrige Stückzahlen / preiswert vgl Zetex und Prema sind es vorgefertigte Chips mit bipolaren Transisoren und Widerständen die durch Metallisierung verbunden werden.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Rafael Deliano schrieb im Beitrag ...

Das gibt's mit Super Handbuch auch bei

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Da die Chips aber keine OpAmps als Bausteine haben, ist das wohl unterdimensioniert.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
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MaWin

Hallo Thomas!

Falls Ihr keine eigene Entwicklungsabteilung für die ASICs habt, schon mal an eine Kooperation gedacht? - Frag' doch mal an:

--- Andreas Kampmann Andreas Kampmann

Fachhochschule Koeln University of Applied Sciences Cologne Abteilung Gummersbach Campus Gummersbach Fakultät für Informatik und Faculty of Computer and Ingenieurwissenschaften Engineering Science Am Sandberg 1 Am Sandberg 1

51643 Gummersbach D-51643 Gummersbach Germany

Tel. 02261/8196-385 Tel. +49/2261/8196-385 Fax 02261/8196-15 Fax +49/2261/8196-15

e-mail: Andreas.Kampmann[at]fh-koeln.de andreas.kampmann[at]ieee.org

---

(Kopie der eMail-Signatur - gegen Spam geschützt)

cu

Stef@n

"Thomas D." schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@writeme.com... | | Hallo zusammen, | | wir stehen auf Arbeit kurz davor für ein Projekt die Weichen in Richtung | Analog - ASIC zu stellen, eine diskrete Lösung wird wahrscheinlich zu | komplex und nur schwer zu handeln sein. | | Die Stückzahl - und da liegt anscheinend der Knackpunkt - wird | vermutlich bei nur 30.000 Stück pro Jahr liegen. | | Hauptteil des ASICs werden ein paar Dutzend Operationsverstärker mit | hohen Anforderungen an geringen Offset, Temperaturstabilität und hoher | Gleichtaktunterdrückung sein, die Einhaltung der Verstärkungstoleranz | muß genau getrimmt werden. | | Wer hat eine Ahnung, welche Firma (vorzugsweise mit Sitz in Deutschland) | hier der passende Ansprechpartner mit Erfahrung auf diesem Bereich sein | könnte ? | | Gruß Thomas | | |

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Stefan Schulte

--verbose bitte. Ich kenne mich bei AnalogAsics nicht so aus, finde aber 30.000 pro Jahr eine recht gute Auflage. Wir haben (Analog)Asics, da wären 300/Jahr klasse. Wenn ich NRE und Entwicklung zusammen auf

1Mio lege, kommen im ersten Jahr rund 30 Fragezeichen pro Asic heraus, dass ist u.U. garnicht so schlecht, wenn diskrete Lösungen nicht in Frage kommen.

Lohnt das noch bei der Stückzahl? Ich kenne MPW nur für Prototypenfertigung. bye Thomas

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Thomas Stanka

Wenn es nicht die Vorhersage des Vertriebs ist, sondern bereits die Stückzahl jährlich in konventioneller Lösung ausgeliefert wird.

( mein Taschenrechner kommt auf mehr )

Selbst wenn die Entwicklungskosten 1 Mio stark überzogen sind: wie soll sich bei einer geschätzen Produktionszeit von

5 Jahren ein Gerät rechnen, das mit derart üppigen Bauteilkosten beschwert ist ?

Bezogen auf den simpelsten Fall, also bipolare Arrays die nur Metallisierung brauchen kann man sich wohl grob an alten ROM-Controllern orientieren. Für MARC4 ( 4 Bit ) gabs anno 1995 mal eine (Kampf-)Preisliste: turn minimal around order time DM weeks Stück M45C505 metal mask 5k 5-8 1,5k M43C505 active area mask 10k 10-14 20k M44C510 metal 10k M44C636 7,5k 7-9 Geliefert werden 10 - 20 Muster. Die üblichen Stückzahlen für ROM-Controller waren ehedem 5k oder manchmal 2k. Da die Chipfläche bei Analogschaltungen nicht so schrumpfbar ist, werden die minimalen Stückzahlen niedriger liegen.

AMS ist aber letztlich eher full custom mit vielen Masken. Und MPW machen nicht viele Hersteller, weil es sich für Halbleiterhersteller nur mühsam rechnet.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Es is ned' so schlecht. Aber für moderne Wir haben (Analog)Asics,

Dann machst Du ASIC fuer Luftfahrt oder Militär, alle anderen zahlen das nicht mehr ...

Du träumst. Zeig mir den, der bereit ist, 1 Mio. für eine IC Entwicklung hinzulegen, die nicht Extrem-Masse (Intel, ATI, Phillips & Co.) oder Extrem-Highprice (Luftfahrt, Extrem- Spezialmaschinen usw.) ist.

Die rechnen heute alle mit dem spitzen Rotstift, wioir haben einst wohlgeachtete Industriefirmen mit klangvollen Namen, die noch nicht mal mehr das bisserl Geld fuer die Pflege ihrer EDA Plattform (wir reden von vier bis untere fünf Stellen) leisten können, von 1 Mio. Entwicklungen für nur ein ASIC ganz zu schweigen. Die alle hat unser lieber Staat mit seiner "ich muss bei jeder beliebigen Transaktion 40% für faul^Wsoziale Leut^WZwecke spenden" Politik restlos an die Wand gefahren.

In jedem Fall, die Ersparnis bei den Maskenkosten für moderne Prozesse ist *dramatisch*, speziell wenn man wirklich nur 300 Stück braucht.

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
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Oliver Bartels

Das Handbuch entspricht Zetex die auch die passenden Kitparts machen. Die kriegt man nach etwas Bemühungen relativ preiswert in Stangen von Zetex-Distributor. Fortschritt gegenüber Ferranti hauptsächlich, daß es Spicemodelle gibt, waren beim Zetex-Handbuch auf Disketten dabei.

Interessant auch, daß ein emigrierter Schweizer für Signetics den

555 Timer entwirft, Interdesign gründet und an Ferranti verkauft. Wenn man nicht Beamter als Berufswunsch hat ist man in Europa eben auf dem falschen Kontinent.

Die Ferranti-Unterlagen hatten OPs noch beschrieben. Daß bei ArrayDesign/Zetex inzwischen davon abgeraten wird hat wohl mit dem Verbrauch an Transistoren und der Instabilität wenn schlecht entworfen zu tun.

MfG JRD

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Rafael Deliano

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